Eine Runde für Rotblau und Pfiffe im St.-Jakob-Park

Der FC Basel gewinnt in der 30. Runde gegen die Grasshoppers mit 1:0. Gleichzeitig verliert St. Gallen gegen Zürich, womit Rotblau seinen Vorsprung auf Platz 3 auf 13 Punkte ausbaut, und spielt YB gegen Thun unentschieden. «An der Ausgangslage ändert sich nichts», sagt Trainer Raphael Wicky, der sich im Nachgang zu Pfiffen gegen sein Team äussern muss.

Freude nach dem einzigen Treffer der Partie: Mohamed Elyounoussi (Nummer 24) erzielt das 1:0, Assistgeber Marek Suchy freut sich mit dem Torschützen.  

Vier Minuten vor dem Ende entschied sich der Basler Trainer Raphael Wicky für die sichere Variante. Er wechselte den Innenverteidiger Léo Lacroix für den Stürmer Albian Ajeti ein, liess mit einer Fünferabwehr spielen und der FCB brachte den 1:0-Vorsprung über die Zeit. Wahrscheinlich hätte es den Wechsel nicht gebraucht, denn die abstiegsbedrohten Grasshoppers waren in dieser 30. Runde wahrlich kein offensiver Schrecken.

Eine Handvoll GC-Chancen liess der FCB zwar zu. Aber entweder war Torhüter Tomas Vaclik zur Stelle, oder der jeweilige Zürcher Angreifer zu unpräzis. Gleiches galt über weite Strecken für die Basler. Rund zehn Möglichkeiten erarbeiteten sie sich: Der Zürcher Goalie Heinz Lindner vereitelte sie, oder die Basler schossen daneben und an die Latte, wie Samuele Campo bei seinem Freistoss in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit.

Campo stand erneut in der Startformation, keine einzige Änderung hatte Wicky im Vergleich zum Sieg gegen Lausanne vorgenommen. Und wie gegen die Waadtländer liessen die Basler nach der Pause nach. Torchancen wurden merklich seltener, der FCB wirkte harmlos und zuweilen wenig inspiriert.

Dass Mohamed Elyounoussi auf Pass von Marek Suchy in der 74. Minute den einzigen Treffer erzielte, verdankten die Basler auch einer GC-Defensive, die den Torschützen im Strafraum fürstlich gewähren liess. Der Norweger überzeugte mit gutem Stellungsspiel und kam beim vierten Sieg des FCB in Folge zu seinem siebten Ligatreffer in dieser Saison.

Pfiffe im Stadion – Wicky beklagt sich nicht, Frei versteht sie nicht

23’487 Zuschauer besassen ein Ticket für die Partie dieser 30. Runde. Im Stadion waren jedoch deutlich weniger, trotz bester Wetterbedingungen an diesem vorsommerlichen Mittwochabend. Und ein Teil jener, die da waren, machte irgendwann mit Pfiffen auf sich aufmerksam. Wicky sagt: «Ich habe das auch gehört. Aber wir erleben das nicht oft und ich beklage mich nicht. Unsere Fans sind unglaublich und einmalig in der Schweiz.»

Kritischer äussert sich Fabian Frei: «Für mich sind die Piffe unverständlich. Es liegt ja nicht am Einsatz oder am Laufpensun, wenn offensiv mal was nicht klappt. Da kann man auch mal drüber hinwegsehen. Aber solche Emotionen gehören halt dazu.»

Albian Ajeti in Aktion – im Hintergrund jede Menge leere Plätze.

Dass der FCB zurzeit nicht die ganz grossen Massen ins Stadion lockt, hat auch mit der Tabellensituation zu tun: Der FCB spielt um den zweiten Platz, der ihm längst kaum mehr zu nehmen ist – noch viel weniger nach dieser Runde.

Der FC St. Gallen verlor auswärts gegen den FC Zürich gleich mit 0:4, 13 Punkte Vorsprung haben die Basler auf den ersten Verfolger. Gleichzeitig ging das Berner Derby zwischen den Young Boys und dem FC Thun 2:2 aus, der Rückstand des FCB auf YB wird damit um zwei Punkte kleiner. Wicky sagt: «An der Ausgangslage ändert sich nichts. Elf Punkte bei sechs verbleibenden Spielen sind ein Riesenabstand. Wir fahren jetzt nach Sion und nehmen Spiel für Spiel. Am Schluss schauen wir, was herauskommt.»

Der FCB gastiert am Sonntag (16 Uhr) im Wallis. Die Berner empfangen zur gleichen Zeit im Stade de Suisse den FC Lausanne-Sport.

Seit der letzten Niederlage (0:1 in Luzern) hat der FC Basel fünf von sieben Spielen gewonnen.

Trainer-Monologe: «Fussballerisch war das sicher nicht top»

Raphael Wicky, Trainer FC Basel:«Wir haben ein flottes Spiel gesehen, mit viel Hin und Her. In der ersten Halbzeit müssten wir das eine oder andere Tor machen, um Ruhe in die Partie zu bringen, wir hatten dazu die klareren Möglichkeiten als GC.

Der Anfang der zweiten Halbzeit war unsere schwächste Phase, wir hatten zu viele und zu einfache Ballverluste, das hat GC ins Spiel gebracht. Fussballerisch war das sicherlich nicht top. Aber ich habe über 90 Minuten viele gute Sachen gesehen.»

Mathias Walther, Interimstrainer der Grasshoppers:«Wir waren die ersten 30 Minuten gut im Spiel und auf Augenhöhe mit dem FCB. Ab der 30. Minute bis zur Halbzeit hatten wir Glück, dass wir mit 0:0 in die Pause gingen. Nach der Pause standen wir kompakter und hatten unsere stärkste Phase.

Es ist typisch, dass im Moment auch dieser Match, bei dem wir kämpferisch überzeugend waren, nicht auf unsere Seite kippt und der FCB gewinnt. Über 90 Minuten geht das sicherlich in Ordnung.»

Die Aufstellung: Never change a winning team

Zum zweiten Mal in dieser Saison setzte Raphael Wicky auf die gleiche Startformation wie im Spiel zuvor. Erstmals hatte der Trainer diese Variante nach dem 2:2 gegen YB gewählt und in Lugano gleich begonnen wie im Stade de Suisse. Für die 30. Runde gegen die Grasshoppers vertraute Wicky den gleichen elf Spielern wie beim Sieg gegen Lausanne.

FC Basel (4-2-1-3): Vaclik – Lang, Suchy, Frei, Riveros – Serey Dié, Campo – Elyounoussi – Stocker (61. van Wolfswinkel), Ajeti (86. Lacroix), Bua (70. Manzambi).
Bank: Salvi (Tor), Lacroix, Petretta, Manzambi, Okafor, Oberlin, van Wolfswinkel

Grasshoppers (4-3-3): Lindner – Lavanchy (34. Lika), Bergström, Rhyner, Doumbia – Pusic, Sainsbury, Taipi (83. Bajrami) – Kordo, Djuricin (70. Jeffren), Andersen.
Bank: Vasic (Tor), Cvetkovic, Jeffren, Fasko, Zesiger, Lika, Bajrami

Das Aufwärmprogramm

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