NK Pajde fordert Titelverteidiger FC Pratteln heraus

Mit dem Endspiel zwischen dem Titelverteidiger FC Pratteln und dem NK Pajde am Samstag um 16.00 Uhr im Stadion Rankhof erlebt der regionale Fussball seinen Saison-Höhepunkt.

Nach einigen Irrungen und Wirrungen steht seit einigen Tagen fest, dass der NK Pajde mit einer schlagkräftigen Truppe zum Final im Grosspeter Basler Cup antreten wird. Die Chancen gegen Titelverteidiger FC Pratteln stuft Dejan Rakitic als ausgeglichen ein. «Wir haben eine erfahrene Mannschaft mit viel Qualität, aber es ist nur ein einziges Spiel und das ist offen», glaubt der Trainer der Fricktaler, der auf den gesperrten Fayik Onurlu verzichten muss.

Dennoch gibt es im Team von Finalneuling NK Pajde einige Individualisten, die den Unterschied machen können. Godfried Bonsu-Osei, der Stürmer mit Wurzeln in Ghana, ist mit 22 Treffern eben Torschützenkönig der 2. Liga regional geworden. Samuel Haas spielte bis zur U21 im Nachwuchs des Grasshopper Club Zürich. Und Fitni Abdulovski macht nicht nur auf, sondern auch neben dem Fussballplatz Schlagzeilen, weil er als begabter Figaro etlichen Fussballstars dieser Welt die Haare zurechtrückt.

Pajde kann eine tolle Saison krönen

Ein Cupsieg und damit verbunden das Double würde für den NK Pajde eine Saison perfekt machen, für die Erfolge in diesem Ausmass eigentlich gar nicht eingeplant waren. «Es war nicht so, dass wir den Aufstieg wollten. Auch als wir im Winter auf Rang 1 standen, haben wir nichts zusätzliches unternommen. Aber wir kamen in einen Lauf und haben die Liga schliesslich mit neun Punkten Vorsprung gewonnen», schwärmt Rakitic, der auf die neue Saison hin «vier bis fünf Neuzugänge» ankündigt. «Das jetzige Team bleibt bis auf eine Ausnahme zusammen, aber wir müssen schon etwas aufrüsten.»

Währenddem viele Regionalfussballer also bereits die Beine hochlagern, werden die nächsten Tage für den NK Pajde besonders intensiv – und womöglich auch lukrativ. Der Sieg gegen im Basler Cupfinal sichert die Teilnahme am Schweizer Cup 2015/16 – und beim anschliessenden Turnier in Zagreb, wo sich die kroatischen Fussballvereine in der Diaspora treffen, können sie sogar zu Weltruhm gelangen. Bei der letzten «Svetsko prvenstvo klubova iz dijaspore», wie Veransaltung heisst, schloss der NK Pajde auf Rang 3 ab.

Pratteln mit neun Spieler aus dem Vorjahr-Siegerteam

Beim FC Pratteln herrscht derweil weniger Aufregung in diesen Tagen. Der Club gilt für den Final als leichter Aussenseiter, doch das war schon beim letztjährigen Final auf der Schützenmatte gegen den FC Amicitia Riehen so. Schliesslich erzielte dort Spielertrainer Stefan Krähenbühl den Siegtreffer zum 2:1.

Krähenbühl ist nicht mehr mit dabei, sein Nachfolger Roger Iseli hat den FC Pratteln aber im vorderen Tabellendrittel der 2. Liga etabliert und endete im Schlussklassement 14 Punkte hinter Pajde. Das Team zeichnet sich vor allem durch seine Konstanz aus. Nicht weniger als neun Spieler des letztjährigen Finalteams werden auch beim zweiten Endspiel in Folge auf dem Rankhof am Samstag wieder im Kader stehen. Dass der NK Pajde für den FC Pratteln in weiter Ferne liegen würde, kann nicht behauptet werden. Die Direktduelle endeten in der abgelaufenen Saison mit einem 4:2 für FC Pratteln sowie einem knappen 1:2 im Heimspiel.

Das Zittern von Pratteln und die Cup-Tradition

Dass es der FC Pratteln auch im Basler Cup erneut ins Endspiel geschafft hat, hing durchaus am dünnen Faden. Im Sechzehntelfinal gegen den Drittligisten AC Rossoneri gelang dem letztjährigen Finaltorschützen Ersin Elmas nämlich erst in der fünften Nachspielminute der Ausgleichstreffer zum 1:1. In der Verlängerung setzte sich der Oberklassige dann dank dem Tor von Remo Kessler in der 118. Minute noch durch.

Im Gegensatz zur NK Pajde verfügt der FC Pratteln über eine lange Tradition in diesem Wettbewerb: neben dem Erfolg im Vorjahr gewann der Baselbieter Club von der Sandgruppe den Cuptitel auch schon in den Jahren 1974 und 1988.