Wicky zum Ausfall des Goalgetters: «Wir verlieren viel»

Ein Mittelfussbruch setzt Ricky van Wolfswinkel für Monate ausser Gefecht. Aber auch wenn der achtfache Saisontorschütze beim FC Basel eine Lücke hinterlässt, will sich Trainer Raphael Wicky nicht Bange machen lassen.

Gestützt auf Teamarzt Dr. Felix Marti (rechts) und Physiotherapeut Amit Tzalach humpelte Ricky van Wolfswinkel am Mittwoch aus dem Joggeli. Die Diagnose ist für den FCB-Stürmer niederschmetternd. (Bild: Daniela Frutiger/freshfocus)

Eines hat Benfica Lissabon am Mittwoch immerhin erreicht: Ricky van Wolfswinkel wird die Portugiesen in dieser Champions-League-Saison nicht mehr belästigen. Der Goalgetter des FC Basel hat sich kurz vor Spielende eine schwere Verletzung zugezogen. Der rechte Mittelfuss ist gebrochen und seine Ausfallzeit wird vom Club «auf unbestimmte Zeit» veranschlagt.

«Das ist sehr unglücklich für uns. Ricky van Wolfswinkel garantiert uns Tore», sagte Raphael Wicky am Freitagmittag, als der FC Basel die Diagnose öffentlich machte. «Es ist ein Schock.» Van Wolfswinkel hat sich demnach in der 87. Minute bei einem Schussversuch, in den der eingewechselte Andreas Samaris seinen Fuss hielt, die Fraktur zugezogen.

Eine Operation ist nicht vorgesehen, der Bruch, das ergab offenbar die Konsultation mehrerer Mediziner, soll konservativ behandelt werden. Auf seinem Instagram-Kanal hatte van Wolfswinkel schon in der Nacht die schlechte Nachricht verbreitet – und in einem Atemzug angekündigt: «Ich werde stärker zurückkommen. Mental und physisch.»

Der fatale Moment: Von Andreas Samaris (Nummer 7, rechts) getroffen geht Ricky van Wolfswinkel kurz vor Ende zu Boden und verleiht einem denkwürdigen Basler Fussballabend einen Wermutstropfen.

«Wir verlieren mit Ricky van Wolfswinkel viel», sagt Wicky und meint damit nicht nur die Tore des 28-Jährigen, sondern auch dessen Erfahrung. «Er ist eine wichtige Persönlichkeit, ein extremer Teamplayer, der super akzeptiert ist in der Mannschaft.»

Itten, Elyounoussi und Bua sollen es richten

Für den FCB bedeutet das – bei allem aktuellen Oberlin-Hype –, ohne seinen besten Torschützen des ersten Saisonviertels auskommen zu müssen. Acht Tore in zwölf Spielen hat van Wolfswinkel erzielt, darunter vier Elfmeter verwandelt – und einen verschossen.

Somit könnte sich noch auszahlen, dass der FCB unlängst Cedric Itten vom FC Luzern zurück nach Basel beordert hat. Damit hat Wicky eine Option mehr in der ansonsten mit den beiden Novizen Neftali Manzambi und Afimico Pululu besetzten Angriff. Naheliegender scheinen im Moment jedoch Varianten mit Mohamed Elyounoussi oder Kevin Bua in der Spitze. «Es sind andere Spielertypen als van Wolfswinkel mit anderen Charakteristiken», sagt Wicky, «aber unser Spiel wird sich durch den Ausfall nicht gross verändern.»

Verpflichtung eines weiteren Spielers bis Montag möglich

Der FC Basel hätte ausserdem noch bis Montag, dem Ende des nationalen Transferfensters, die Möglichkeit auf van Wolfswinkels Ausfall zu reagieren, und einen Spieler von einem Schweizer Club oder einen vertragslosen Profi zu verpflichten. «Wir werden zusammensitzen und darüber diskutieren», kündigte Wicky an.

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