Baselbieter Bus-Streit: Jetzt gibts Ohrfeigen

2,1 Millionen Franken billiger will die BLT die Buslinien der Autobus AG Liestal betreiben, sagt Präsident André Dosé erneut. Und: Er handelt auf Weisung der Baselbieter Regierung.

«Sie haben uns aufgefordert, die Offerte einzureichen»: André Dosé. (Bild: KEYSTONE/Steffen Schmidt)

BLT-Präsident André Dosé legt nach: Selbstverständlich könne sein Unternehmen die Buslinien der Autobus AG Liestal (AAGL) auch ohne Kampfpreise günstiger betreiben, bekräftigt er einmal mehr. Er habe seine Offerte auf ausdrücklichen Wunsch der Baselbieter Regierung eingereicht.

Im Interview mit der bz Basel schmettert er sämtliche Vorwürfe ab, die neulich AAGL-Verwaltungsratspräsident Christian Haidlauf in derselben Zeitung geäussert hat. Ausserdem stellt er in Aussicht, nach der verlorenen Abstimmung zum Margarethenstich vorerst nichts unternehmen zu wollen. Dafür könnte die BLT eines Tages am Läufelfingerli interessiert sein.

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Über den Vorwurf eines versteckten Übernahmeangebotes:

«Wir haben Gespräche gehabt mit Verkehrsdirektorin Sabine Pegoraro und Finanzdirektor Anton Lauber. Sie haben uns aufgefordert, die Offerte einzureichen.»

«Das ist nicht einfach ein Papier, das wir schubladisieren, sondern ein verbindlicher Auftrag der Regierung.»

Über vermeintliche Kampfpreise:

«Das ist Unsinn. Ich unterschreibe diese Offerte zu jeder Zeit und garantiere sie auch, das haben wir der Regierung mitgeteilt.»

«Die Offerte kommt nicht durch Kampfpreise, sondern durch Synergien zustande. Wer behauptet, im Verkehr komme es nicht auf die Grösse eines Unternehmens an, hat nichts verstanden.»

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Über mehr Wettbewerb beim Baselbieter ÖV:

«Eine Ausschreibung sämtlicher Linien könnte tatsächlich dazu führen, dass ein Anbieter mit Kampfpreisen unter den tatsächlichen Gestehungskosten ins Baselbiet drängt.»

«Es gibt im öffentlichen Verkehr viele Beispiele, in denen die Qualität gelitten hat oder eine Linie nur einige wenige Jahre günstiger war, bevor dann die Preise stark anstiegen.»

Über das Volksnein zum Margarethenstich:

«Es wäre nicht angebracht, wenn wir bereits heute neue Ideen lancieren würden. Langfristig machen wir uns freilich Gedanken.»

«Die Roche und andere Unternehmen im Kleinbasel werden sich als Arbeitsplatzgebiete weiterentwickeln. Dadurch wird die Notwendigkeit zunehmen, das obere Kleinbasel via Bahnhof besser zu erschliessen.»

Über eine mögliche Übernahme des Läufelfingerli:

«Wir sind offen für alles. Wenn wir feststellen, dass wir das günstiger und besser machen könnten als andere Anbieter – warum nicht?»

bz Basel: «Baselbieter öV-Streit – Lauber und Pegoraro forderten von der BLT ein Angebot»

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