Erst musste er von der neuen Rheinpromenade im St. Johann ans andere Ufer wechseln, dann verzögerte eine Einsprache den geplanten Bautermin am Klybeckquai. Der Hafenkran wurde zum Stadtgespräch, bevor das Geschenk der Novartis ausgepackt beziehungsweise aufgestellt ist.
Nun zeigt ein kleiner Bagger eingangs Klybeckquai: Es geht los. Das bestätigt Daniel Zehnder, der Kommunikationsbeauftragte von Novartis. Weitere Informationen zum Hafenkran rückt er aber nur zögerlich raus. So will er sich nicht zur Einsprache des ehemaligen SVP-Grossratskandidaten Philippe Ramseyer äussern. Dieser wohnt zwar in Bettingen, sah aber durch den Hafenkran die Nachtruhe der Primarschüler am Inselschulhaus, wo er unterrichtet, gefährdet.
Doch nun kann definitiv gebaut werden und zwar ziemlich fix. Die Vorarbeiten sollen schon nächste Woche abgeschlossen sein, dann geht es an den Aushub und das Erstellen der Fundamente. Ende August wird der Hafenkran von seinem Lager in Huningue den Rhein hochgeschifft und schon Mitte September ist mit der Einweihung, inklusive Getränken und Häppchen zu rechnen, so Zehnder.
Eher Buvette als Restaurant
Danach herrscht kulinarisch wieder Flaute beim Kran, da das Gastrokonzept dem Kran hinterherhinkt. Mehr will Zehnder auch hierzu nicht kommunizieren, da das Bewilligungsgesuch noch in Klärung sei. Allerdings soll der geplante Betrieb eher Richtung Buvette denn Restaurant gehen. Da sich der Hafenkran auf Privatgrund befindet und nicht auf der Allmend wie die Buvetten am Rheinufer, muss der Betrieb auch nicht öffentlich ausgeschrieben werden.
Doch was wird nun der Hafenkran? Den Status als Denkmal wurde ihm wegen der Dislozierung abgesprochen. Ist er nun das neue Eingangsportal zu den Zwischennutzungen entlang der Uferstrasse oder der Brückenschlag zur kommenden Klybeckplus-Umnutzung auf dem ehemaligen Gelände von Novartis und BASF?
«Weder noch», meint Zehnder, denn trotz unmittelbarer räumlicher Nähe zum Hafenkran sind an den Projekten unterschiedliche Partner beteiligt. «Daher laufen sie grundsätzlich unabhängig voneinander, haben verschiedene Organisationsstrukturen und zeitliche Entwicklungsstufen. Dennoch ist ihre Gleichzeitigkeit eine Chance, übergeordnete Themen (z.B. Tramlinien, Verbindungsachsen, Grün- und Freiräume) in einer Gesamtsicht für die Quartiere Kleinhüningen und Klybeck zu betrachten und wenn möglich Synergien zu schaffen.»
Klingt sehr kompliziert – passend zum Status des Hafenkrans. Es ist wohl an der Bevölkerung zu entscheiden, wie sich die Beziehung zum Hafenkran entwickelt, wenn er dann einmal steht.