Der Saunaclub FKK Basel an der Amerbachstrasse 45 bekommt schon bald Besuch vom Richter, genauer: von der Baurekurskommission. Es ist nicht das erste Mal, bereits 2013 wurden die Räume im Hinterhaus von einer Delegation des Appellationsgerichts besichtigt.
Die Tatsache, dass dieses Etablissement erneut richterlichen Besuch erhält, auch wenn sich an der Ausgangslage nichts verändert hat, steht sinnbildlich für einen endlosen Rechtsstreit. Seit neun Jahren gehen Freier und Sexarbeiterinnen an der Amerbachstrasse ein und aus, obwohl die Betreiber nicht über die korrekte Bewilligung verfügen. Gemäss aktueller Bewilligung sollte dort nämlich ein Fitnessstudio stehen.
Es ist ein Hin und Her, das Beobachter und Anwohner etwa ratlos zurücklässt. Denn eigentlich ist die Sache klar: Das Appellationsgericht hat 2015 verfügt, dass die Betreiber eine ordnungsgemässe Baubewilligung benötigen, um ihren Sexclub weiter betreiben zu dürfen.
Betrieb bleibt offen, dank Einsprachen
Zwei Jahre später fiel der Entscheid: Ein Sexgewerbe sei nicht zonenkonform, der rechtmässige Zustand – also das Fitnessstudio – müsse wieder hergestellt werden. Dank wiederholter Einsprachen ist es den Betreibern aber gelungen, ihr Geschäft weiter geöffnet zu halten.
Abseits der komplexen Rechtsverfahren haben sich nun erneut die Anwohner zu Wort gemeldet. Ihr Sprecher Markus Knöpfli hat der Baurekurskommission am Mittwoch 201 Unterschriften zukommen lassen. Er will dem Gericht damit in Erinnerung rufen, dass der Sexbetrieb im Quartier noch immer sehr unbeliebt ist und dass die Anwohner trotz zermürbendem Rechtsstreit nicht klein beigeben wollen. Rechtliche Wirkung haben dies Unterschriften nicht, Knöpfli hat aber den Empfang bestätigt bekommen. Damit ist die neuste Runde in einer endlosen Auseinandersetzung immerhin dokumentiert.