Vor einem halben Jahr wurde der Hafenkran «Goliath» am Klybeckquai feierlich eingeweiht. Der 220 Tonnen schwere Koloss ist ein Geschenk der Novartis an Basel-Stadt. Allerdings ist das Präsent an eine Bedingung geknüpft: Gastro-Unternehmer Simon Lutz soll in dem Ungetüm eine Hafenbar mit Food-Angebot betreiben. Der Kanton nahm dankend an.
Eigentlich hätte die Bar diesen Frühling eröffnet werden sollen, doch daraus wird nun nichts. Wie Lutz gegenüber der TagesWoche sagt, gebe es wegen «verschiedener Auflagen eine kleine Verzögerung», er habe aber vor, «in der nächsten Woche die Baueingabe zu machen». Ob die Bar noch diesen Sommer aufgehen werde oder erst nächstes Jahr, könne er nicht mit Sicherheit sagen.
Leise Enttäuschung beim Kanton
Dass Lutz schon diesen Sommer eröffnen kann, ist allerdings wenig realistisch: Das Bau- und Gastgewerbeinspektorat braucht in der Regel drei Monate, bis es eine Bewilligung erteilt. Gibt es Einsprachen, zieht sich das Verfahren noch mehr in die Länge – und Einsprachen sind gemäss «bz Basel» nicht unwahrscheinlich. So sagt Lutz denn auch: «Im schlimmsten Fall rechne ich noch mit der Einsprache des bekannten Kran-Gegners, hoffe aber, dass es ohne geht.»
Beim Kanton wäre man enttäuscht, würde es zu einer längeren Verzögerung kommen. «Wir wünschen es uns schon, dass der Betrieb diesen Sommer aufgenommen wird», sagt Marc Keller, Sprecher des Bau- und Verkehrsdepartements. «Falls dies nicht geht, ist es halt so. Aber wir würden das bedauern.»
Mit Verzögerungen kennen sich Kanton wie Barbetreiber Lutz gut aus. Schon der Neubau der Kuppel hat sich unter Lutz immer wieder verzögert. Geplante Eröffnung ursprünglich: 2005. Nun wird es – ohne Lutz – 2020.