Wir haben uns vorübergehend einen Korrespondenten der NZZ ausgeliehen, wofür den Zürcher Kollegen gedankt sei. Die Idee ist, dass uns in Basel ein profunder Kenner Portos und des Fussballs in Portugals den Club vorstellt, der am Mittwoch, 18. Februar, in Basel vorspielt.
» Ohne Umschweife zur achtteiligen Serie
Als ich begann, die NZZ nicht nur als etwas grau und verstaubt wahrzunehmen, sondern dem Ratschlag eines guten Bekannten, dem Freiburger Musikdozenten und grossen Fussball- wie Weinkenner Hansjörg Koch folgte, auch den Sportteil genauer zu studieren, da bin ich unter anderem auf Georg Bucher gestossen. Seither ist die Dienstagsausgabe mit der Seite voller Auslandsfussball ein Muss. Nicht nur wegen Georg Buchers Beiträgen über den iberischen oder südamerikanischen Fussball, aber eben auch deswegen.
Georg Bucher
Das hängt natürlich auch mit einem persönlichen Zusammentreffen zusammen. Es war an der Euro 2004 in Portugal. NZZ-Sportchef Felix Reidhaar selig schlug zwischen Viertel- und Halbfinal spontan ein Abendessen in seinem Lieblingslokal (und er hatte in jeder Stadt dieser Welt eines) in Porto vor. In diesem Fall: die «Casa Mariazinha» an der Rua Belomonte.
Georg Bucher, der damals schon jahrelang in einem Pensionszimmer in Porto lebte, stiess kurzfristig hinzu. Es war schliesslich eine Art Heimspiel für ihn. Es wurde ein wundervoller Abend, und das nicht nur wegen des Mehrgängers. (Wer mehr erfahren möchte: Es gibt einen Link zu einer Randnotiz des Geniessers Felix Reidhaar)
Georg Bucher war auch in Basel immer wieder einmal publizistisch präsent. Wenn der FCB in den vergangenen Jahren gegen Sporting oder Benfica spielte, als Portugal der Gegner der Schweiz bei der Euro 2008 war – der Kontakt aus den Tagen von Porto hielt, und Georg Bucher half mir – damals noch bei der «Basler Zeitung» – mit Informationen oder Texten.
Bucher kennt den FC Porto wie kaum ein anderer Autor
Was lag also näher, als an ihn zu denken, als das Los den FC Basel und den FC Porto in der Champions League zusammenführte. Da Georg Bucher als Korrespondent der NZZ verpflichtet ist, war auch in diesem Fall der erste Weg jener zu den Kollegen an der Zürcher Falkenstrasse. Die Idee war, dass Georg Bucher aus seinem Leben erzählt und über den FC Porto, den er wie kaum ein anderer deutschsprachiger Autor über mehrere Dekaden verfolgt hat.
Die NZZ-Sportkollegen stimmten der vorübergehenden Ausleihe unkompliziert zu – dafür sei ihnen auch an dieser Stelle noch einmal gedankt. Georg Bucher hat sich also hinter seinen Laptop geklemmt, und für die TagesWoche in mehreren Teilen seine Geschichte und Geschichten zum FC Porto verfasst. Seine eigene, wie es seiner zurückhaltenden Art entspricht, kurz und knapp, die über den grossen Fussballclub der Stadt in aller Tiefe.
Georg Bucher, Jahrgang 1956 und im Saarland gebürtig, bereiste Portugal als 16-Jähriger erstmals mit einem Interrail-Ticket. Er lebte in verschiedenen deutschen Städten, studierte Theologie unter anderem in Montpellier und blieb 1985 bei einem längeren Aufenthalt in Portugal hängen.
Davon handelt die erste Folge unser Serie, die wir ganz unbescheiden «Buchers Porto» nennen, die am Montag, 9. Februar, beginnt, und bis nächste Woche täglich fortgesetzt wird – als Einstimmung auf das Hinspiel in der Champions League zwischen dem FC Basel und dem FC Porto.
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Buchers Porto – die acht Folgen:
- Von akademischen Höhen ins pralle Leben – eine Geschichte über Fernweh, Fussball und Porto
- Porto – eine Synthese zwischen Stadt und Club
- José Maria Pedroto – der Revolutionär des portugiesischen Fussballs
- Der FC Porto – die Veredelungsmaschine
- Flugkünstler und Fliegenfänger – die Torhüter des FC Porto
- Das Kreuz des Südens und ein schillernder Präsident
- Der Tiger, James und Cha-Cha-Cha – die Kolumbien-Connection des FC Porto
- Zeiten des Umbruchs und der alternde Mustang Quaresma