Keine Läden, keine Cafés und auch sonst wenig Interessantes – die Meret Oppenheim-Strasse ist unscheinbarer Strassenabschnitt. Auf dem ersten Blick. Wir haben uns dort einmal umgesehen und stellen in den kommenden Tagen diejenigen vor, die dort arbeiten.
Es gibt keine Läden, keine Cafés – kaum jemand kennt die Meret Oppenheim-Strasse. Die meisten Basler fahren einfach durch. Meistens zügig, dann erwischt sie schon mal eine Geschwindigkeitskontrolle. Dabei hat der Strassenabschnitt auf der Südseite des Bahnhofs SBB durchaus seinen eigenen Charme.
Vor dem Bau der Verbindungsstrasse war das Gebiet zwischen der Güterstrasse und den Gleisen noch «Güterstrasse 105, Hinterhof». Dunkel war es dort, sagen die Gundeldinger, die schon länger im Quartier wohnen, sogar ein bisschen unheimlich – eine Strassenbeleuchtung gab es nicht. «Ein Gewerbegebiet», sagen die meisten. Die Gundelianer nannten den Mikrokosmos im Hinterhof trotzdem «es Dörfli».
Gebaut quer durch den Hinterhof
Gerade mal elf Jahre gibt es die Verbindungsstrasse nun. Für eine Strasse in einem Wohnquartier ist das vergleichsweise wenig. 2003 wurde zusammen mit der Bahnhofspasserelle zwischen Solothurnerstrasse und Margarethenbrücke eine neue Strasse gebaut. Quer durch den Hinterhof. Am 31. August wurde sie für den Verkehr geöffnet. Benannt wurde sie nach der Künstlerin Meret Oppenheim, die im vergangenen Jahr 100 Jahre alt geworden wäre.
Ihren eigenen Charakter hat sich die Gegend bis heute bewahrt. Noch immer findet sich dort vor allem Kleingewerbe. Die meisten Gebäude sind einstöckig, ein Teil der Parkplätze ist nicht geteert. An den Wänden finden sich einige tolle Graffiti, denen wir in der Bildstrecke extra viel Platz eingeräumt haben. Ganz so geschäftig und aufgeräumt wie die anliegende Güterstrasse ist die Meret Oppenheim-Strasse auch nicht. Neben dem Meret Oppenheim-Platz liegt eine grosse Baubrache und zwischendrin gibt es sogar ein wenig Grün.
Die Bagger fahren bald auf
Bald steht die nächste Veränderung an. Der Grossteil des Gebietes am Rand des Bahnhofs gehört der SBB, die im Zuge des Bahnhofumbaus den Gleisbereich erweitern möchte. Am eher ungeliebten Meret Oppenheim-Platz werden bald die Bauarbeiten für das Meret Oppenheim-Hochhaus beginnen.
Die restlichen Mieter an der kleinen Strasse werden deshalb nach und nach weichen müssen. Grund genug, sich dort einmal umzusehen. In den kommenden Tagen stellen wir jeweils einen der Anlieger vor. Bereits Thema hier waren das Jungendzentrum Purple Park, das Soup&Chill und das Künstlerhaus Flatterschafft. Wer nicht so lange warten möchte:
_
Mehr rund um die Meret Oppenheim-Strasse:
Teil II: Die Kurierzentrale der Radkuriere
Teil III: Die Hicret Moschee
Teil IV: Der Steinmetz Strauss
Teil V: Margrethen Carosserie
Teil VI: Die Schreinerei Bruno Küttel