Rund um die Meret Oppenheim-Strasse – Teil 5: die Margrethen-Carrosserie

Was geschieht an der Meret Oppenheim-Strasse? Wir stellen die Anlieger vor. Heute: die Margrethen-Carrosserie, wo das beherrschende Thema die Kündigung der Werkstätten ist. Die kam für den Inhaber nämlich zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Diesmal geht es bei unseren Porträts aus der Meret Oppenheim-Strasse um den Betrieb, der in der Strasse gleisseitig den meisten Platz […]

Beide Chef: Hans Cereghetti(rechts) und sein Stellvertreter Alfonso Castro.

Was geschieht an der Meret Oppenheim-Strasse? Wir stellen die Anlieger vor. Heute: die Margrethen-Carrosserie, wo das beherrschende Thema die Kündigung der Werkstätten ist. Die kam für den Inhaber nämlich zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt.

Diesmal geht es bei unseren Porträts aus der Meret Oppenheim-Strasse um den Betrieb, der in der Strasse gleisseitig den meisten Platz einnimmt: die Margrethen-Carrosserie. Seit 1997 wird hier montiert, lackiert und ausgetauscht. «35 Jahre Herzblut», sagt Inhaber Hans Cereghetti.

Zwei Chefs und bald keine Werkstatt mehr

Wo denn der Chef sei, frage ich eingangs, als ich den Kopf ins Büro stecke. Darauf gibt es gleich zwei Wortmeldungen. «Wir sind beide Chef», wird mir lachend gesagt.

Die gute Laune hält nicht lange. Auch beim Werkstattinhaber Hans Cereghetti und seinem Stellvertreter Alfonso Castro kommt das Thema schnell auf den Gleisausbau und die Kündigung des Vermieters.

Unsichere Verhältnisse sei man an der Meret Oppenheim-Strasse seit jeher gewohnt, sagt Cereghetti. Vor 20 Jahren sei ihm schon einmal gekündigt worden. Bisher sei die Werkstatt aber immer davongekommen.

Damals wurde die Kündigung rückgängig gemacht und die Anlieger durften bleiben. «Da kam auch einer mit Krawatte, der es nachher eingesehen hat», kommentiert er. Auch er ist unzufrieden mit der Kommunikation der SBB. «Erst hiess es, dies wäre das letzte Gebäude, das abgerissen werde. Dann wurde es plötzlich zum ersten.»

Ungünstiger Zeitpunkt für die Kündigung

Für Cereghetti kommt die Kündigung zu einem ungünstigen Zeitpunkt. «Vom Alter her würde ich demnächst aufhören», sagt er. Geplant war, die Werkstatt dem Vize zu überlassen und sich zurückzuziehen. Nur, dass das jetzt nicht mehr so einfach geht.

Castro und Cereghetti suchen intensiv nach einem neuen Standort, bislang aber erfolglos. Schlecht ist die Situation schon jetzt für die Kundenbeziehungen. Die Margrethen-Carrosserie betreut unter anderem Basels Mobiliy-Flotte und ist Partner von Reifen-Direkt.

Platz gibt es vielleicht auf dem Dreispitz

Von den fünf Angestellten sind noch drei übrig. Die hätten aber auf Ende Jahr die Kündigung erhalten. Platz für eine Karosseriewerkstatt zu finden, sei gar nicht so einfach, erklärt Alfonso Castro: «Die Halle muss eine gewisse Höhe haben, dann gibt es die Vorschriften für den Brennofen und natürlich macht ein Karosseriebetrieb auch Lärm.»

Und selbst, wenn etwas gefunden würde, wären noch nicht alle Probleme gelöst: «Wenn wir irgendwo aufs Land ziehen, wer kommt dann noch vorbei?», fragt er sich. Ob es auf dem Dreispitz Platz gebe, stelle sich erst im Oktober heraus. Finde sich nichts, werde der Betrieb zum Ende des Jahres aufgelöst.

_

Mehr rund um die Meret Oppenheim-Strasse:

Teil I: Die Meret Oppenheim-Strasse verändert sich

Teil II: Die Kurierzentrale der Radkuriere 

Teil III: Die Hicret Moschee

Teil IV: Der Steinmetz Strauss

Teil V: Margrethen-Carrosserie

Teil VI: Die Schreinerei Bruno Küttel

Nächster Artikel