Doch, natürlich braucht es alle Beteiligten für die Integration. Auch die Frauen selber. Aber sie machen ja auch Schritte in diese Richtung, etwa, in dem sie sich bewerben, sich Unterstützung im Lernhaus holen, mit den Medien reden, Fragen über ihren Glauben beantworten.
Aber Christinnen trugen auch lange Zeit Kopftücher, weil es sich als ehrbare Frau so gehörte. Die Nonna hält vielleicht noch an dieser Tradition, an diesem Glauben fest. Wo liegt der Unterschied zum Islam?
Der Bericht beruht nicht auf den Erfahrungen von zwei Frauen. Zwei Frauen kommen zu Wort, ich habe aber mit zahlreichen Frauen und Männern, Muslime und Christen, gesprochen. Dazu Studien und Religionsgeschichte gelesen. Eigentlich will ich einem Mann nicht das Recht absprechen, sich zur Kopftuch-Frage zu äussern. Es fällt einfach auf, wenn Männer sofort «wissen», wie es ist. Eine Frau mit Kopftuch ist unterdrückt, zack, fertig, Ende der Diskussion. Ich finde das Thema unglaublich schwierig, auch nach dieser Recherche noch.
Es gibt wohl auch keine eindeutige Botschaft und Bedeutung des Kopftuches. Deshalb können sich Glaubensführer, Religionswissenschaftlerinnen und und und bis heute darüber streiten. Aber ja, die Ansicht, dass Frauen begehrt werden und Männer begehren, die gibt es im Koran und die gibt es unter Gläubigen bis heute. Ich finde es aber zu kurz gegriffen, aufgrund von Glaubenstexten auf betroffene Menschen zu schliessen. Die Frage ist auch noch: Wie leben Frauen und Männer im Alltag? Und da finde ich es schwierig, den Frauen jeglichen freien Willen abzusprechen. Deshalb ist Ihre Frage nach dem wer für mich unmöglich zu beantworten, auch wenn ich die Frage treffend finde. Ich weiss nicht, wie jeder einzelne Mensch im Islam denkt und entscheidet. Ich weiss aber, wie die drei Musliminnen denken, mit denen ich geredet habe. Und die haben sich aufgrund verschiedener Gründe fürs Kopftuch entschieden, leben aber offensichtlich ein ziemlich emanzipiertes Leben: Sie wollen arbeiten, ihr eigenes Geld verdienen, auf eigenen Beinen stehen. Was müssen eigentlich Christinnen in der Schweiz tun, um als ehrbar zu gelten? Und Christen?
Nur für Sie, geschätzter Herr Bauer, kopiere ich meine sachlichen Argumente in der Diskussion mit Herr Takoa vom Hauptartikel auch noch in diese Diskussion. Ich finde, statt über abstrakte religiöse Konzepte zu reden, sollte man die Frauen selber bestimmen lassen. Und sie selber sagen lassen, was sie denken und glauben und wie sie leben. Klar, in den Schriften des Islam und des Christentums gibt es patriarchale Züge. Und klar, es gibt Glaubensführer im Islam wie im Christentum, welche diese patriarchalen Glaubenssätze noch so gerne als Grund nehmen, um in der Realität Frauen zu unterdrücken. Aber es gibt eben auch Frauen, die sich frei fürs Kopftuch entscheiden, und mit dem Kopftuch ein emanzipiertes Leben führen. So wie die Frauen, mit denen ich für diese Recherche geredet habe. Wenn man nun behauptet, diese Frauen seien unterdrückt, hört man ihnen nicht zu und nimmt man sie nicht ernst, sondern stilisiert sie zu unmündigen Opfern. Weil man eben auch über ihren Kopf hinweg entscheidet und über sie spricht, statt mit ihnen.
So, jetzt habe ich Antwort vom Astra. Sie haben Recht: Die Autobahnzufahrt wurde 1983 eröffnet. Herzlichen Dank noch einmal für den Hinweis, auch wenn mich mein Fehler fuchst:-)
Danke für Ihren Beitrag, Herr Takoa. Meiner Meinung nach stilisiere ich niemand zu irgendetwas. Ich finde, statt über abstrakte religiöse Konzepte zu reden, sollte man die Frauen selber bestimmen lassen. Und sie selber sagen lassen, was sie denken und glauben und wie sie leben. Klar, in den Schriften des Islam und des Christentums gibt es patriarchale Züge. Und klar, es gibt Glaubensführer im Islam wie im Christentum, welche diese patriarchalen Glaubenssätze noch so gerne als Grund nehmen, um in der Realität Frauen zu unterdrücken. Aber es gibt eben auch Frauen, die sich frei fürs Kopftuch entscheiden, und mit dem Kopftuch ein emanzipiertes Leben führen. So wie die Frauen, mit denen ich für diese Recherche geredet habe. Wenn man nun behauptet, diese Frauen seien unterdrückt, hört man ihnen nicht zu und nimmt man sie nicht ernst, sondern stilisiert sie zu unmündigen Opfern. Weil man eben auch über ihren Kopf hinweg entscheidet und über sie spricht, statt mit ihnen.
Nein! Das gibts doch nicht. Das ärgert mich jetzt, ich habe diese Information dreifach abgecheckt bei der Recherche, weil ich unsicher war, ob sie stimmt. Ich danke Ihnen aber ganz herzlich für den Hinweis, liebe Luna. Um sicher zu gehen, habe ich jetzt noch eine Anfrage ans Bundesamt für Strassen geschickt - ich halte Sie auf dem Laufenden. Vielen Dank!