In der einstigen Krawall-Bar wird jetzt «Terrorsamba» getanzt

In der ehemaligen «Sichtbar-Unsichtbar» an der Feldbergstrasse spielten sich bis zuletzt raue Wildwest-szenen ab. Jetzt eröffnet hier die Bar «Terrorsamba» für ein Jahr und will sich als Ort für Trash- und Subkultur etablieren. Einen Vorgeschmack darauf gibts während der Art-Woche.

«Bitte tötet uns nicht»: Der indonesische Künstler Eddie Hara gestaltet die Fenster der ehemaligen Skandalbar noch bis am Samstag.

In der ehemaligen «Sichtbar-Unsichtbar» an der Feldbergstrasse spielten sich bis zuletzt raue Wildwest-szenen ab. Jetzt eröffnet hier die Bar «Terrorsamba» für ein Jahr und will sich als Ort für Trash- und Subkultur etablieren. Einen Vorgeschmack darauf gibts während der Art-Woche.

In der einst verruchten Eckbar weht ein neuer Wind. Die von Künstler Eddie Hara gestalteten Fenster sind nur der Anfang: An der Feldbergstrasse 71 geht die Bar «Terrorsamba» auf, eine Zwischennutzung für etwa ein Jahr. Das dreiköpfige Team dahinter kündigt das Lokal als «Trash-Bar» an: Thomas «Obi» Mohler, Leiter der Genossenschaft B2, Louise Zitzer, Wirtin beim Café Smuk, sowie Benjamin Kunz, Koch beim «Goldenen Fass». Die drei möchten wieder Leben in die Ecke zur Müllheimerstrasse bringen.

Weder Terror noch Samba

Im vergangenen Jahr war dort noch die Bar Terrasamba untergebracht. Damals gehörte die Liegenschaft dem Richter und SVP-Kassier Stefan Bissegger. Schliesslich erwarb Gordon Bell, der auch der Inhaber vom Café Smuk ist, das Eckhaus. Im einstigen «Terrasamba» plant er für das kommende Jahr ein Café und Kulturraum.



Der Name Terrorsamba soll an die Geschichte des Orts erinnern: Als Sichtbar-Unsichtbar und Terrasamba sorgte der Ort einst für schlimme Schlagzeilen.

Der Name Terrorsamba soll an die Geschichte des Orts erinnern: Als Sichtbar-Unsichtbar und Terrasamba sorgte der Ort einst für schlimme Schlagzeilen.

Bis es aber so weit ist, wird zwischenzeitlich «Terrorsamba» getanzt: Am Montag, 13. Juni, fällt mit der Street-Art-Performance von Eddie Hara der Startschuss. Bis am Samstag wird er an seinen Fensterverzierungen weitermalen.

In der Bar selbst soll es regelmässig Ausstellungen, Slampoetry, Lesungen, Diskussionen und Stand-up-Comedy geben. Für den Dienstag ist etwa eine Burlesque-Show geplant. Genaueres möchten die Macher aber noch nicht verraten. Sie präsentieren die Bar aber schon mal als «Brutstätte schräger Gepflogenheiten».

Von der Randal-Spelunke zur Kunst-Bar

Das dreiköpfige «Terrorsamba»-Team betreibt einigen Aufwand, das Vertrauen der Nachbarschaft in ihr Vorhaben zu gewinnen. Kürzlich haben sie dazu eine Info-Veranstaltung organisiert. Solche Massnahmen sind nötig, haben die Vorgängerlokale «Terrasamba» und die «Sichtbar-Unsichtbar» wiederholt mit Negativschlagzeilen auf sich aufmerksam gemacht: Lärmklagen, Randale, Schlägereien bis Messerstechereien vor der Bar, und im Jahr 2005 wurde vor der damaligen «Sichtbar-Unsichtbar» gar ein Mann erschossen.

Für den Dienstag ist eine Burlesque-Show vorgesehen. Ob die Performance-Künstlerinnen als Schweisserinnen auftreten werden, ist aber noch nicht klar.

Für den Dienstag ist eine Burlesque-Show vorgesehen. Ob die Performance-Künstlerinnen als Schweisserinnen auftreten werden, ist aber noch nicht klar.

Diese Zeiten will man hinter sich lassen: «Dort, wo noch unlängst Prostituierte, Drogen und Schiessereien gang und gäbe waren, schaffen wir für mindestens ein Jahr einen Ort für das Beste der Underground-Kultur», verspricht Thomas Mohler. «Wir spielen natürlich auch mit dem Namen auf diese Vorgeschichte an». Dabei wolle man den Ort wieder etwas auflockern und für die «Kleinbasler Ausgeh-Community» zugänglich machen.

Nach den Sommerferien wird die Bar jeweils von Donnerstag bis Samstag ihre Türen öffnen. Während der Art-Woche gibt es einen Vorgeschmack: Bis zum 18. Juni ist jeweils ab 18 Uhr Barbetrieb mit Performances vorgesehen.

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