Der FC Basel trifft am Mittwoch (19.30 Uhr) im Achtelfinal des Schweizer Cup auf den drittklassigen FC Tuggen. Trainer Urs Fischer ist trotz verhängter Busse gut gelaunt und bereit, nach Champions League und Super League in der Fussball-Provinz anzutreten und erwartet das auch von seinen Spielern.
Drei Jahre ist es her seit dem letzten Duell zwischen dem FC Basel und dem FC Tuggen. Unter Murat Yakin siegte eine Mannschaft um Germano Vailati und Taulant Xhaka mit 3:1. Die beiden sind die einzigen FCB-Spieler, die auch heute noch im Kader des FC Basel stehen. Und auch beim FC Tuggen sind gemäss «March-Anzeiger» nur zwei Spieler der damaligen Startelf heute noch in der ersten Mannschaft.
Fischer will in Tuggen nicht so stark rotieren wie noch in der zweiten Cuprunde in Zug. Bei dem knappen 1:0 stellte er elf Spieler von Beginn auf, die im vorangehenden Spiel nicht eingesetzt worden waren und sich teilweise zum ersten Mal im FCB-Dress oder zumindest zum ersten Mal in dieser Spielzeit in der ersten Mannschaft präsentierten. Die Neulinge verpassten die Chance, sich für die Startelf aufzudrängen.
Daraus hat der FCB-Trainer seine Lehren gezogen. Schon vergangenen Freitag kündigte er an, dass er eine solche Komplettrotation nicht noch einmal vornehmen wird. «Wenn man einem Spieler eine Chance geben will», erklärte Fischer, «muss das in einem funktionierenden Gerüst passieren.»
Der FCB im Schweizer Cup: Die Rotationen in der Startelf | ||||
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1. Runde | FC Meyrin | 4:0 | 8 | 3:1 gegen Thun (Super League) |
2. Runde | YF Yuventus | 4:1 | 10 | 2:1 gegen Fiorentina (Europa League) |
Achtelfinal | SV Muttenz | 5:1 | 11 | 1:0 gegen YB (Super League) |
Viertelfinal | FC Sion | 5:6 | 6 | 1:0 gegen Lech Posen (Europa League) |
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1. Runde | FC Rapperswil-Jona | 1:0 | 6 | 3:0 gegen YB (Super League) |
2. Runde | Zug 94 | 1:0 | 11 | 1:1 gegen Razgrad (Champions League) |
Das entscheidene Tor in Zug erzielte Innenverteidiger Daniel Hoegh per Kopf nach einem Standard. Er wird am Mittwoch ebenso fehlen wie Renato Steffen. Beide liegen krank im Bett. Der dritte Spieler, der beim morgendlichen Training fehlte, war der langzeitverletzte Manuel Akanji.
Alle anderen Spieler sind einsatzbereit, allerdings gebe es, so Fischer, mehrere, die angeschlagen und müde seien und nach den Spiel- und Reisestrapazen (Paris und Tessin) der letzten Woche eine Pause brauchen. Tiefer in die Karten lässt sich der Trainer nicht schauen. Nur so viel: Anstelle von Tomas Vaclik stehen die Torhüter Nummer 2 und 3, Germano Vailati und Djordje Nikolic im Aufgebot.
Fischer gut gelaunt trotz verhängter Busse
Am Samstag war Urs Fischer in Lugano von einem Betreuer der Heimmannschaft beschimpft worden und musste zurückgehalten werden. Am Dienstag folgte nun die Rechnung: Der Verband büsst Fischer mit 300 Franken wegen unsportlichen Benehmens, Assistenztrainer Markus Hofmann erhält einen Verweis.
Cheftrainer Fischer zeigte an der diensttäglichen Pressekonferenz Verständnis für die Strafe und gewährte einen Einblick in seine Gefühlswelt: Vor allem wenn er die Fernsehbilder sehe, sei er nicht stolz auf seinen Ausraster, aber es gebe durchaus eine Erklärung dafür. Der Physiotherapeut der Luganesi sei mit seiner Beleidigung einfach zu weit gegangen. Mittlerweile habe sich der FC Lugano offiziell entschuldigt, und für Fischer ist die Posse damit erledigt.
Das «harte Stück Brot», das der FC Tuggen abgeben will
Fischer hat sich über den FC Tuggen schlau gemacht, es scheint ihm aber nicht besonders wichtig zu sein, gegen wen es im Cup geht: «Wir haben nun zweimal erlebt, wie unangenehm so eine Aufgabe gegen einen Unterklassigen ist. Es liegt an uns. Es hängt von unserer Einstellung ab, wie wir diese Aufgabe meistern.» Sowohl in Rapperswil-Jona wie auch in Zug begnügte sich die Mannschaft mit dem knappsten aller Siegresultate.
Wenn es nach dem Trainer geht, soll diesmal ein Vorsprung erarbeitet werden, der es dem beanspruchten Basler Kader erlaubt, noch während des Spiels Kräfte sparen zu können. Er fordert von seinen Spielern deshalb eine «ansprechende Leistung» im Cup. Das sei in Zug nicht und in Rapperswil-Jona nur mit Abstrichen gelungen. Dafür will Fischer «eine gute, eine erfahrene» Mannschaft aufstellen.
Der FC Tuggen hat aktuell seine Liebe Mühe in der Meisterschaft. Mit drei Punkten Rückstand auf den Zweitletzten kleben die Schwyzer seit Wochen am Tabellenende der Promotion League. Der «March-Anzeiger» verspricht dem Schweizer Meister dennoch «ein hartes Stück Brot», das es in diesem Cup-Achtelfinal zu beissen gebe, relativiert aber, dass das Brot nur hart sei, weil der FCB mit der Dreifachbelastung ein intensives Programm zu meistern habe.
» Kader des FC Tuggen
» Die Resultate in der Promotion League
In Tuggen glauben sie jedenfalls an ihre Chance, wenn am Mittwoch um 19.30 Uhr im Stadion an der Linthstrasse angepfiffen wird (Live-Übertragung bei cupplay.ch). Captain Daniel Senn hat beim FCB viele Schwächen ausgemacht, Goalie Timon Waldvogel verspricht, keinen Basler Treffer zuzulassen und Offensivmann Marsel Stevic ist sich sicher, dass er gegen den Schweizer Meister treffen wird. Das alles gibt es zusammengefasst im Video: