Hoffen auf Wiederholung

Im ersten Saisonviertel erlebte der FC Basel eine sportliche Malaise. Ein Spiel gegen den FC Zürich brachte die Wende. Inzwischen ist beim Meister erneut der Wurm drin. Am Samstag (19 Uhr) kommt wieder der FC Zürich.

Leicht in Schieflage geraten: Der FC Basel braucht gegen den FC Zürich dringend Punkte. Das war schon im September so, als Dimitri Oberlin (Bild) das einzige Tor der Partie erzielte und der FC Basel sich mit dem Sieg etwas Luft verschaffte.

Für die Führung des FC Basel ist alles neu. Zum ersten Mal amtet Marco Streller als Sportchef. Zum ersten Mal ist Bernhard Burgener Chef eines Fussballvereins. Zum ersten Mal ist Raphael Wicky Trainer einer Profimannschaft. Aber bereits sieben Monate nach Saisonstart können sie erstmals aus ihrem Erfahrungsschatz schöpfen: aus dem Erfahrungsschatz einer sportlichen Malaise, die sie im ersten Saisonviertel durchlebten.

Viermal in Serie hatte der FC Basel ab der fünften Runde nicht mehr gewonnen, in Runde sieben und acht gar zweimal in Serie verloren. Der Meister lag mit sechs Punkten Rückstand auf Tabellenführer YB auf dem vierten Rang. Der Nervositätspegel und die Verunsicherung waren so hoch wie Jahre nicht mehr.

«Ich glaube an meine Spieler. Und ich glaube, dass wir das miteinander wieder hinbiegen können.»

Trainer Raphael Wicky

Doch dann kam der FC Zürich in den St.-Jakob-Park, der ungeschlagene Tabellenzweite. Basel gewann die Partie dank Dimitri Oberlins zweitem Saisontreffer mit 1:0 und verschaffte sich etwas Luft.

Präsident Burgener sagte nach dem ersten Sieg in der Phase des Misserfolgs: «Manche sagen, es ist das Ende. Andere sagen, es sei der Anfang vom Ende. Ich antworte denen: Dann ist der Sieg gegen den FCZ das Ende der schwierigen Zeiten.»

Trainer Wicky war «sehr, sehr erleichtert». Und der Abwehrspieler Michael Lang fasste Wochen später die angespannte Lage so zusammen: «Es war schwierig vor dem Spiel gegen Zürich. Ich möchte nicht wissen, was passiert wäre, wenn wir dieses Heimspiel verloren hätten.»

Gut fünf Monate sind seither ins Land gezogen. Der FC Basel brillierte nach dem Sieg gegen den FCZ in der Champions League, gewann am Ende des Jahres fünfmal in Serie und ging mit überschaubaren zwei Punkten Rückstand auf YB in die Winterpause. Die Mannschaft hatte sich gefunden, Wickys Ideen funktionierten. Aber nur bis zum Kaderumbruch im Winter.

Die Forderung der Fans wurde im September vor dem FCZ-Spiel erhört: «Seggle, bisse, verrisse.»

Seither läuft es dem Titelverteidiger nicht mehr. Nach zwei Niederlagen in drei Ligaspielen ist der Rückstand auf YB auf elf Punkte angewachsen, im Cup-Halbfinal war der FC Basel gegen die Berner chancenlos, gerade mal zwei Tore hat er im neuen Jahr erzielt.

Am Samstag (19 Uhr, Vorverkauf: 24’700) kommt wieder der FC Zürich nach Basel. Und wieder hofft man in Basel, dass der Klassiker die Wende bringt. Sportchef Streller sagt: «Wir müssen dieses Spiel einfach gewinnen. Und wenn das die Wende ist, ist das eine schöne Geschichte.»

Balanta und Xhaka verpassen das Spiel gegen den FCZ

Der FC Zürich hat sich im zweiten Spiel unter dem neuen Trainer Ludovic Magnin mit einem 2:1-Sieg im Cup-Halbfinal gegen die Grasshoppers durchgesetzt. Während Magnin unter anderem auf seinen Stürmer Raphael Dwamena (Muskelfaserriss in den Adduktoren) und Cédric Brunner (Gelbsperre) verzichten muss, stehen Wicky gegen den Cupfinalisten Taulant Xhaka (Gelbsperre) und Eder Balanta (noch immer verletzt) nicht zur Verfügung.

Mögliche Aufstellung in einer 4-2-3-1-Grundordnung: Vaclik – Lang, Lacroix, Suchy, Riveros – Serey Dié, Zuffi – Oberlin, Elyounoussi, Stocker – van Wolfswinkel.

Nach dem FC Zürich folgt das Rückspiel gegen Manchester City in der Champions League. Im Achtelfinal ist nach der 0:4-Niederlage kaum mehr als eine Ehrenmeldung zu holen. An dieser Partie wird der FC Basel jedenfalls nicht gemessen. An jener gegen den FCZ jedoch schon.

Wicky sagt: «Ich bin überzeugt, dass wir die Qualität haben, wieder in die Spur zu finden. Aber wir müssen im nächsten Spiel damit anfangen. Und das ist morgen.» Er wolle mit einem Erfolgserlebnis eine Serie starten, sagt der Trainer. «Ich glaube an meine Spieler. Und ich glaube, dass wir das miteinander wieder hinbiegen können.»

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https://tageswoche.ch/sport/yb-hat-die-leichtigkeit-und-wir-die-schweren-beine/

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