Die Sanierung des Steih-Areals am Rheinufer von Huningue gleicht einem Fass ohne Boden. Bereits 675’000 Tonnen Erde hat die heutige Besitzerin Novartis bis dato sanieren lassen. Der Boden ist seit dem vergangenen Jahrhundert mit dem giftigen Stoff Lindan und anderen Altlasten kontaminiert.
Trotz der beachtlichen Aushubmenge ist die Sanierung aber noch lange nicht zu Ende. Voraussichtlich wird dies erst Mitte 2021 so weit sein – statt wie ursprünglich geplant noch dieses Jahr. Damit bleibt auch der vor zwei Jahren eröffnete Rheinuferweg, der direkt an der Problemzone vorbei nach Frankreich führt, weiterhin nur an den Wochenenden geöffnet.
Die Verzögerung wird in einer Mitteilung vom Donnerstag damit begründet, dass bei rund 37 Prozent der Sanierungsfläche ein tieferer Aushub erforderlich sei. Ausserdem komme es beim Abtransport per Schiff infolge der schwankenden Rheinpegel immer wieder zu Verzögerungen. Neu eingesetzte «Zwillingskähne» könnten diesem Problem nun aber entgegenwirken.
Nicht die erste Verzögerung
Das Sanierungsprojekt hatte im Jahr 2013 für Aufsehen gesorgt. Damals hatte der Basler Altlasten-Experte Martin Forter nachweisen können, dass bei der Sanierung Lindan-Staub in die Umgebung entwich. In der Folge wurde das Projekt für beinahe zwei Jahre gestoppt und eine andere Firma mit den Arbeiten beauftragt.
Auf Facebook regt Forter infolge der erneuten Verzögerungsmeldung dazu an, auch weitere Sanierungsprojekte in der Region wie etwa das Klybeck-Areal umfassend anzugehen. «Problematische Böden und Gebäude können nicht teilsaniert werden», mahnt er.