Die TagesWoche rechtfertigt den Akt nicht. Es geht darum, wie Medien auf dem Sensationstrip mit dieser Geschichte umgehen und unreflektiert ein Video verbreiten, das von den Aktionskünstlern oder was auch immer ins Netz gestellt wird. Wir werden über den Strafgerichtsfall berichten. Danach wird wohl eher abschätzbar sein, was ausser dieser übrigens nicht verifizierten Momentaufnahme (es sind Aktionskünstler) geschehen ist.
Es ist immer wieder wunderbar, wie Christoph Meury in Kommentaren in der TagesWoche zum Teil ganze Texte aus der «bz Basel» reinkopiert. Weil er dieses Mal nur einen Ausschnitt ausgewählt hat, verweisen wir mit einem Link doch gerne auf das ganze Gespräch unserer geschätzten KollegInnen: https://www.bzbasel.ch/basel/basel-stadt/museumsdirektor-sam-keller-wir-stellen-nicht-kuenstler-sondern-kunst-aus-131816494
Das Junge Theater Basel hat ein tolles Projekt dazu im Repertoire: https://tageswoche.ch/gesellschaft/mit-oepperem-sex-ha-isch-wie-mit-oepperem-e-kaffi-trinke/
Wer käme auf die Idee, jemanden zum Kaffetrinken zu nötigen?
Lassen wir doch noch weiland Schiller zu Wort kommen, bzw. den Mohren Muley Hassan aus «Fiesco» (laut Personenbeschreibung «ein konfiszierter Mohrenkopf, die Physiognomie eine originelle Mischung von Spitzbüberei und Laune»): «Der Mohr hat seine Arbeit getan, der Mohr kann gehen.»
An der genannten Auktion Fischer kamen Werke aus deutschen Museen unter den Hammer, die die Nazis loswerden wollten, und nicht "Raubkunst", die von jüdischen Sammlern geraubt worden war. Aber natürlich gab es da auch Überschneidungen, zum Beispiel bei privaten Leihgaben in den Museen.
Mehr dazu in einem Text von Georg Kreis: https://tageswoche.ch/politik/geschaefte-in-der-grauzone/