Ich bin ehrlich begeistert ob des fachlichen Hintergrundwissens, das hier präsentiert wird.
Lustig ist, dass der Vergleich, der im von Ihnen angeführten Buch zwischen deutscher und französischer Fussballsprache, der als Beweis dient, wie sehr die Begriffe im deutschen Reich eingedeutscht wurden, noch viel frappanter wäre, hätte der Autor zum Vergleich die Deutschschweiz genommen. (Eben: Penalty, Offside, Corner, Cup, Goalie, wo sich überall der englische Begriff gehalten hat.)
Ja, die beiden Punkte gegen Bukarest sind mit Blick auf das europäische Überwintern wertvoll.
Aber war das Heimspiel gegen Steaua deswegen gut? Ich finde: Nein. Die FCB-Spieler auch. «Katastrophal» nannte Streller die erste Halbzeit.
War die Stimmung nach dem 1:1 in Bukarest im FCB-Tross gut? Auch nicht. Waren die Spieler mit dem Heimspiel gegen Schalke zufrieden (das wir hier übrigens als eigentlich okay eingestuft haben)? Überhaupt nicht. «Schlecht» hätten sie gegen Schalke gespielt, fand Valentin Stocker noch kurz nach dem 1:0 gegen Chelsea.
Ich gebe zu: Mein Spielbericht nach dem Heim-1:1 gegen Steaua war hart. Sonst würde ich für mich und den Kollegen Kieslich in Anspruch nehmen, dass wir uns so wenig als möglich von Emotionen leiten lassen.
Dazu gehört übrigens auch, dass es für mich keinen Unterschied macht, ob ich über eine Partie der Super, Europa oder Champions League schreibe.
Fritz Weber hat es bereits erwähnt: Die Regeln des Fussballs wurden nun einmal in England erfunden. Deswegen sind auch die Fachausdrücke englisch. Und der FC Basel heisst Footballclub.
Im Schweizerdeutschen heisst es Penalty, Offside, Corner und Köpp (Cup). Und nicht Strafstoss, Abseits, Eckball oder Pokal. Und deswegen werden Sie in den Schweizer Medien immer gehäuft die englischen Wörter finden.
Mir persönlich gefällt es.
Das System mit Bonus und Malus ist beim FCB durchaus eingeführt. Punkteprämien erhalten die Spieler z. B. nur, wenn sie in der Tabelle mindestens auf Platz drei stehen. Und auch, ob Champions oder Europa League oder gar nicht europäisch gespielt wird, wirkt sich im Gehalt aus.
Zur Hetzkampagne: Ist es das wirklich? Ich habe in der TagesWoche von einer überraschenden Unruhe im Team geschrieben, weil ich diese so erlebt habe. Und nicht, weil ich gegen irgend jemanden hetzen will. http://www.tageswoche.ch/de/147/sport/599576/stoergeraeusche-auf-der-erfolgswelle.htm
Ja, das Spiel gegen St. Gallen war sehr gut. Das haben wir auch geschrieben.
Und ja, Steaua zeigte heute im Joggeli ein Spiel voller Leidenschaft und Herz.
Aber: Der FCB war heute nie in der Lage, über fünf Minuten so etwas wie ein Spiel aufzuziehen. Das war nicht gut. Und das schreiben wir dann auch.
Und ganz grundsätzlich hinterlassen Mannschaft und Trainer bei mir grosse Fragezeichen. Ohne dass ich sagen könnte, was genau wo im Busch steckt.
Sie haben absolut Recht, Herr Shields, bei solchen Betrachtungen fällt man immer in die Grube der kleinen Zahlen. Das habe ich gestern zu wenig in Betracht gezogen.
Nachdem Murat Yakin Tore durch Standards geforder hat, hat mich spontan interessiert, ob die Quote bei ruhenden Bällen denn wirklich so schwach ist.
Ich denke allerdings auch, dass Yakin nicht die letzten zehn Tore betrachtet – und dann bessere Standards fordert. Viel eher wird er gesehen haben, dass die Basler beim 0:0 in Zürich sieben Ecken hatten – und dabei nie gefährlich wurden.
Hinter seine Aussage, dass die Mannschaft eine «gute Mischung aus Zonen- und Manndeckung» gefunden habe, wage ich trotzdem ein grosses Fragezeichen zu setzen. Ich habe mich in Zürich extra darauf konzentriert, welche Basler wann gegen welche Zürcher Gegenspieler eingeteilt sind. Da herrschte zum Teil heillose Verwirrung. Taulant Xhaka (1,72 m) gegen Alain Nef (1,91 m) …