Co-Redaktionsleiter TagesWoche. Vor Markus Somm: Inlandredaktor «Basler Zeitung». Zwischen BaZ und TagesWoche: Inlandredaktor «Blick». Diplomausbildung MAZ Luzern.
Da blutet einem schon das Journalistenherz, keine Frage. Nur: das Wochenende schmeisst einer alleine bei uns (heute bin ichs). Wenn Sie mir zur Hand gehen würden, wären wir schon zu zweit. Im Ernst: Globale Krisen im Live-Ticker können andere besser als wir, so sehe ich das zumindest. Und bei all den ungesicherten Informationen, die rumschwirren, finde ich es auch schwierig, ständig Updates zu fahren, die dann wieder relativiert werden müssen. Aber wenn Sie beispielsweise auf eine spannende Analyse im Netz stossen, lassen Sie es mich wissen. Dann pflanz ich eine Linkempfehlung.
Jo, kann man so sagen. Die Agentur liefert die entsprechenden Berichte und passt sie bei Bedarf an. Es dauert halt hin und wieder ein bisserl länger, bis die Kollegen das aktualisiert haben. Es grüsst der Chef vom Dienst mit Bitte um Verständnis.
Wie kommen Sie auf 5 bis 10 Prozent? Scheint mir eher fifty-fifty, die Verteilung. Selbstüberschätzung ist auch eher eine Ausprägung von Arroganz und Borniertheit als von Dummheit.
Mir reicht es vorerst. Was bei einem Einlauf alles rausschiessen würde – das wünschen wir uns alle nicht.
Ob es einen Batzen zurückgibt, das glaub ich jetzt weniger. Macht ja aber auch kein vernunftbegabter Mensch, eine Zeitung lesen, mit der er immer einverstanden ist. Denn die Folgen davon sehen wir jetzt: Man lebt in einer Blase, denkt in einer Blase, argumentiert aus dieser Blase heraus. Man denkt sich eine Welt zusammen, die es so nicht gibt.
...Fabio Montale. Begründung der Fachjury unter Vorsitz eines zufällig im Kaffeehaus «Mitte» angetroffenen Bildungsbürgers: «Imitate von geradezu ozalider Akkuratesse. Überzeugend nicht nur in Form und Aufbau, sondern – nicht zuletzt – auch in ihrer Ballung. Vortreffliche Beherrschung des Idioms. Eine Hektographie des tranigen Comité-Humors.»
Die güldene Plakette ist durch den Gewinner oder eine autorisierte Mittelsperson unter Nennung des Codeworts «Spritzbeton» auf der Redaktion abzuholen.
Sie dürfen sich jetzt freuen, Herr Montale!
Felicitas hat vollkommen Recht, wir wollen wieder sachlich werden. Deshalb ein Witz:
Zwei Juden stehen im Metropolitan Museum of Art vor einem abstrakten Bild und streiten sich.
«Des ist eindeutig a Portrait!»
«Nee, das is a Landschaft.»
«Nebbich! A Portrait.»
«A Landschaft!»
«Nu, wollen wir mal sehen, was der Künstler sich dabei gedacht hat!», sagt der eine, geht vor und liest die Plakette neben dem Bild. Dann dreht er sich triumphierend um und sagt: «Siehst du, ich hatte Recht! Es is ganz eindeutig a Portrait. Da steht: Rosenfeld in der Toskana!»
Da ich hin und wieder den Supermarkt in Huningue aufsuche, um ein schönes Fischelein zu posten, fahre ich ab und an auf der Strasse, die vom Zoll an der Deponie vorbei ins Städtelein führt. Einige Male war die Luft doch so würzig, dass ich lieber aus der Fischtüte atmete. Eines schönen Samstages war die Luft gar richtig unangenehm, staubschwanger und nachgerade reizend im Hals. An jenem Tag verkehrten Spritzfahrzeuge auf der Strasse, ich nehme an, um den Staub in der Luft und auf dem Asphalt zu binden.
Was da genau das lustige Kitzeln in meinen Atemwegen auslöste, weiss ich nicht, da mir die Erfahrung im Deponie-Schnüffeln fehlt.
Und ja, mein Vortrag hat anekdotischen Charakter und entbehrt jeglicher Beweiskraft.
Schön, Herr Greiner, dass Sie Zeit gefunden haben, Ihre Sicht der Dinge darzulegen. Trotzdem empfiehlt es sich, nochmals den Originaltext, also die Titelgeschichte zu lesen. Der Züri-Vergleich war gewagt, der Rest sollte einem aber genügend zu denken geben.
Noch zwei inhaltliche Anmerkungen zu Ihrer Replik:
Zur These, die höheren Basler Personalkosten hätten etwas damit zu tun, dass im 2011'er Personalaufwand auch noch die ganzen Ärzte drin sind, folgende Zahl:
Laut Budget 2013, also nach vollzogener Spitalauslagerung, sind die durchschnittlichen Personalkosten nochmals deutlich gestiegen. Ein Basler Vollzeit-Staatsangestellter kostet 2013 rund 150'300 Franken. 2011 waren es noch 135'400 Franken. Billiger ist die Sache ohne unsere Ärzte also nicht geworden.
Im Übrigen haben wir in unserer Darstellung der «Betreuungsquote», also der Anzahl Staatsangesteller je Einwohner mit den Zahlen von 2011 operiert – und das auch so deklariert (und Ihnen nochmals mitgeteilt). Einen neueren Jahresbericht mit aktuelleren Zahlen gibt es nicht, weder in Basel noch in Zürich (es gibt erst budgetierte Zahlen). Und dann kommt man nun mal auf die gut 11 Einwohner je Beamter und nicht auf Ihre 20.