Ich finde auch, gar kein Name ist auch ein sehr guter Heldenname. Hat Odysseus auch mal gemacht. Dem Zyklopen stellt er sich als «Niemand» vor, sodass der Zyklop seine Gefährten nicht zur Hilfe rufen kann, weil «Niemand» ihm was böses getan hat.
Danke für den Hinweis, ich habe den Lead entsprechend geändert. Was den Franzosen betrifft: Für mich sind die weiblichen Bürger mitgemeint. Ich glaube nicht, dass wir mit unseren Genderproblemen an dieser Stelle weiterkommen, auch wenn Sie die sprachliche Gründlichkeit auf Ihrer Seite haben.
Interessante Frage, darüber liessen sich ein Paar Bier leeren. Es gibt verschiedene Arten, zum Davonlaufen zu sein. Helges Filme sind häufig auf eine Weise zum Davonlaufen, die zum Davonlaufen ist. Können Sie mir folgen? Will sagen: Die Komik der Filme ist penetrant. Auf der Bühne ist sie fein. Obwohl manchmal nicht weniger schwachsinnig.
Ich will Herrn Willemsen im allgemeinen nicht in Schutz nehmen. Doch die Parallele zum Frauenstimmrecht sehe ich in der Kategorie antiquierte Haltung. Ich habe gerade mal auf Wikipedia nachgeschaut: In Neuseeland gibt es das Frauenstimmrecht seit 1893, in Deutschland «mit Unterbrechungen seit 1918», in der Türkei seit 1934, der eidgenössische Beschluss fällt immerhin ins Jahr 1971. Gemessen an diesen Zahlen (die ich hier mal ungeprüft übernehme) ist 1990 – gestern.
Vielen Dank, Esther, für die freundliche Rückmeldung!
Ich selber, merke ich, weiss kaum mehr, was eigentlich meine eigene Meinung ist. Es wurde soviel geliebt und gehasst, reflektiert und gewütet, ich kann das Video nicht mehr (und konnte noch nie) ohne Vorwissen schauen. Aber ich glaube, genau das ist der Punkt: Gerade die Kritiker schauen den Film als das Video mit den 3,5 Millionen Klicks. Und als solches macht es sich von vornherein verdächtig. Es geht längst nicht mehr um das Video, sondern um die Gesellschaft, die es, liebend oder hassend, auf jeden Fall aber leidenschaftlich in sich aufnimmt.