Unangenehm fallen mir bei diesem sda-Text mehrere Faktoren auf:
1. Auch die dpa verbietet (etwa von SPIEGELonline gebraucht) wörtlich den genau gleichen Text. Wer nun erste, wer zweite Quelle ist? Welche Quellen überhaupt benutzt worden sind? Das weiss ich als Leser wieder einmal überhaupt nicht. Der SPIEGEL bietet immerhin drei Nachrichtenagenturquellen an, die sda tut so, als sei stamme das alles von ihr selber. Siehe, zum Vergleich
:http://www.spiegel.de/politik/ausland/tuerkei-russland-spricht-nach-attentat-auf-botschafter-von-terror-a-1126635.html
2. Natürlich muss über diesen Mord berichtet werden.
Vor irgend einer Reaktion beispielsweise aus Russland oder aus der türkischen Machtzenrale usw. absolut überflüssig aber ist etwa das Folgende:
"Der Zwischenfall könnte ein Rückschlag für die bilateralen Beziehungen sein. Ankara und Moskau hatten sich zuletzt wieder deutlich angenähert, nach einer schweren Krise 2015. Damals hatte die Türkei einen russischen Kampfjet im Grenzgebiet zu Syrien abgeschossen, der Kreml verhängte Sanktionen."
Das ist einfach Geschwätz. Aber man macht damit Krisenstimmung. Was dann wiederum irgendwelche Klickzahlen oder Einschaltquoten generiert.
Und es stammt im konkreten Fall hier wiederum nicht von der sda, sondern von AFP und dpa und von mehr oder weniger unklaren türkischen Quellen.
3. @ Walter Vogt:
Nein, die sda soll nicht gebüsst werden. Aber es ist wäre schon gut, endlich genauere Recherche - was Personal erfordert , was Geld braucht - einzusetzen, wenn man sich schon als eigenständige Nachrichtenagentur installiert . Einfach bei dpa abschreiben und dann an die Abonnenten : Das kann man sich dich wirklich schenken.
Was die sda etwa schon im europäischen Nachrichtenmarkt heute bedeutet ? So ziemlich ein Nichts. Sie ist bekanntlicherweise nicht einmal in der Lage, ein
einigermassen differenziertes , v0r allem aber unabhängiges Nachrichtenangebot in der Deutschschweiz zu generieren. Betonung 1: Differenziert.Betonung 2: Unabhängig, öderem wenn Sie es lieber hören: Unbeeinflusst von Verlegern und der Politik vor Ort.
@ Heinz Müller
Es mag warme Luft sein. Ich denke, dass die angebliche Quelle, also die CIA, im Erfinden von Schauermärchen seit Jahrzehnten ungeschlagen ist, weltweit. Die Frage stellt sich aber meiner Ansicht nach etwas anders: Wenn schon, was soll denn aus Sicht des CIA oder eben von "irgendwelchen Bemühungen" irgendwelcher "Quellen" die Hackergeschichte bewirken? Wohl, angesichts der Versammlung "verdienter" Ex-Generale und Ex-CIA-Unterchefs im Ministergremium von Trump eher nicht Trumps Machtantritt.Zu was soll es dann also gut sein? Man erfindet solche Geschichten Post festem nicht, um damit nichts zu bewirken. Oder man verbietet allenfalls faktisch belegtes Wissen nicht ohne Hintergrund, mit ihm etwas anzufangen, denke ich. C'est ça...
@ Heinz Müller:
Es ist nicht die TagesWoche, welche dies etwa gar solo verbreiten würde. Es sind die sda - Schweizerische Depeschanagentur -, es sind u.a. die Süddeutsche, der Tages-Anzeiger, ARD und ZDF und immerhin auch die Washington Post und so weiter, und, damit Sie sich wieder etwas beruhigen, hier der Link zum SPIGELonline in dieser Angelegenheit:http://www.spiegel.de/politik/ausland/hacker-angriffe-moskau-wollte-laut-cia-trump-zum-wahlsieg-verhelfen-a-1125307.html
Der Blocherpostille scheint, trotz gegenteiliger Behauptung ihres Besitzers, langsam der Schnauf auszugehen. Nun ist eine Zeitung etwas anderes als eine Lackherstellung für Autokarosserien und deren Verkauf in China. Wenn man die Risiken, die der BaZ-Betrieb so mit sich herumgeschleppt hat, abschafft, bleibt am Schluss was ? Nichts und Somm. Nur: Somm ist nachgerade "abgewickelt". Das hat der feudal-formidable Herr selber besorgt, indem er mit seinen Kommentaren noch die letzten so genannt bürgerlichen Zeitungsleser vertrieben hat. Nun kommen also die "Trickli". Ich schick Dir eine Rechnung, und Du bist ja so dumm, dass Du diese Rechnung gleichst, obwohl Du nicht gar nichts bezahlen musst. Aber: "30 Tage". Da schlägt des braven Konsumenten Gewissen, nicht wahr! Ein Unternehmer, der solcherlei nötig hat, verurteilt sich selber! Warum nur erinnert mich as an VW? Eben!
Im übrigen ist es das ein typisches Blocher-Muster. Man denke da nur an Alusuisse oder an die "Pharmavision", welche Blocher mit dem Pleitebanquier E. zusammen betrieben hat und die ihm, nur ihm, ein paar Milliärdchen eingebracht haben.
Nun, Herr Seiler, ich habe nicht über "worker" in englisch geschrieben, sondern über die Verwendung des Begriffs "Arbeiter" im Zusammenhang mit mit der Kommentierung der Wahl von Trump in deutschsprachgen Publikationen und TV-Veranstatlungen. Um darauf hinzuweisen, dass es eher auf den Wohnort als auf die Tätigkeit angekommen zu sein scheint, wo Trump reüssiert hat und wo nicht, habe ich gewisse County-Wahlergebnisse nachgeschaut und interpretiert.Dieser Ansatz ist selbstredend keine wissenschaftliche Angelegenheit, sondern ein Versuch, illustrierend darauf hinzuweisen, dass die "Arbeiter"-Geschwätzigkeit der Talkrundenanalysten ohne jede kritische , geschweige denn selbstkritische Überprüfung im wesentlichen einfach Nachgerede gewesen ist.
Sie können diese Interpretation beurteilen, wie Sie wollen. Ihre Bemerkung über "sprachliche Mängel" meinerseits inbegriffen. Nur: Mit dem, was ich geschrieben habe, hat diese Spitzfindigkeit - welche im übrigen SO eindeutig, wie Sie es behaupten, mindestens in den USA längst nicht mehr einfach IST - nichts zu tun.
Das ist durchaus eine gute Nachricht - für all jene, welche die Kumpanei von ARD-ZDF-Jurnalisten mit diesen teilweise wirklich üblen Geschäftemachern, welche sich die televisionäre Sportberichterstattung und natürlich auch die "Sportgrossereignisse" insgesamt unter den Nagel gerissen haben, gestört hat. Vielleicht eröffnet sich durch diese neue Unabhängigkeit die Möglichkeit für ARD und ZDF, endlich kritischen Sportjournalismus nachhaltig zuzulassen. Man denke nur an die Machenschaften der FIFA, der UEFA, des IOC und so weiter. Solange diese Kreise ihre "TV-Rechte" mit Milliarden, denen eine realen Leistungen wie, immerhin, von im Verhältnis zu diesen "Rechtegebern" kaum bezahlten Sportlerinnen und Sportlern (sieht man vom Fussball einmal ab) abverlangt werden, nicht einmal "technische", als Herren des Sports Gelder einnehmen, die dann grössten Teils irgendwo in dunklen Kontenansammlungen verschwinden, werden Olympischen Spiele vor allem ein Hort von Korruption bleiben - nebst einem Hort von Doping und dergleichen mehr.
Wofür werden die 1,3 Milliarden Euro, welche das IOC von der Discovery erhält eingesetzt ? Respektive: Wem füllen sie die Bankkonten? Das ist es, was aufgeklärt
gehört. Und dazu besteht nun immerhin eine winzige Chance, weil ARD und ZDF keinen Kotau vor den Sportbilderlieferanten aus dem IOC mehr machen muss.
Fidel Castro war für mich immer ein Kämpfer für mehr Lebensgerechtigkeit. Und das, seit ich 14 Jahre alt war, nämlich seit 1959 – da habe ich die Nachrichten alle aus Zeitungen herauslesen müssen, im katholischen Internat, und mir war dieser Fidel Castro immer sympathisch. Auch, weil er in den Zeitungstexten als Verbrecher gegen die Freiheit der Amerikaner dargestellt wurde. Mir war diese Personenbeschreibung
schon als Jugendlicher viel zu apodiktisch. Warum? Vermutlich gerade eben auch, weil in jener Zeit die Kaltkriegs-Entweder-Oder-Weltsicht mit jener, welche man als „Entkolonialisierung“ bezeichnete und die in Afrika gerade erst begann, nicht übereinstimmte. Über Nachrichten aus „den Missionen“, den katholischen, begann
damals eine differenziertere Nebennachrichtenquelle zu sprudeln: Einige der „Missionare“ berichteten nämlich von den massiven Unterdrückungen, denen die Schwarzen durch Kolonialherren ausgesetzt wären. Da passte dann auch das, was man über das Kuba des von den USA (dem CIA) und der US-Mafia am Gängelband krimineller Interessen geführten Diktators Batista, immer allerdings nur zwischen den
Zeilen und bloss angetönt, vernahm. Dann, nach der „Schweinebucht“-Peinlichkeit für die Kennedy’s kam die Kuba-Krise, und sie machte aus all den Kaltekriegsunwahrheiten eine Wahrheit: Castro hat widerstanden, er ist nicht gestürzt worden, auch und gerade nicht durch eine „Volksbewegung. Und er hat ein Programm vorangebracht, allen Widerlichkeiten des US-Embargos zum Trotz, welches seinesgleichen in Lateinamerika erst durch sein Beispiel überhaupt kennen gelernt und
durchzusetzen begonnen hatte (sieht man von Argentinien, Uruguay und Chile ab): Bildung und Gesundheitsastandards für ALLE.
Und nun?
Fidel Castro ist quasi die zweitletzte Person, welche seit meiner Kindheit für mich als „Weltperson“ bis heute ständig anwesend gewesen ist. Jetzt ist es nur noch eine Person, nämlich die englische Königin Elisabeth.
Interessant ist natürlich vor allem, dass Fidel Castro tatsächlich in Fragen weltpolitischer Suche nach mehr Gerechtigkeit ziemlich viel bewegt hat. Man muss nur nach Lateinamerika schauen. Ohne Fidel Castro’s - von ihm vor der Weltöffentlichkeit gut begründeten - Widerstand gegen die Menschen unterdrückenden Machtmachenschaften der USA wäre ganz Lateinamerika heute vermutlich so etwas
wie eine reine Hinterhofangelegenheit eben dieser USA. Castro hat vorgeführt: Die -(USA, alles, was sich hinter dieser Abkürzung so alles verbirgt an grundsätzlicher Menschenfeindlichkeit)- können nicht einfach machen, was sie wollen. Wenn man sich ihnen entgegenstellt, wenn man sich für Bildung, für die Gesundheit der Menschen einsetzt, dann kommen Erlebnisse in eine Gesellschaft, welche von einem besseren Leben berichten. Und diese Erlebnisse formen andere Zusammenlebensqualitäten als
bloss jenen durch die USA aufgezwungen auf Küchenhilfestand oder Putzjungenstatus eine ganzen Halbnkontinents.
Natürlich ist Castro eine zwiespältige Person gewesen, ein Machthaber genau so wie ein Visionäre, eine handelnde oder befehlsgebende Figur aus dem Schreckenskabinett der Unterdrückung von Widerspruch wie auch jemand, der tatsächlich Inhalte, politische, woraus dann im Laufe der Zeit der letzten über 50 Jahre gesellschaftliche Realitäten geworden sind, durchgesetzt hat. Keine einfache Figur. Aber jemand, der mehr als die persönliche Bereicherung als "Ernte" seiner Machtausübung hinterlässt. Und allein das ist schon sehr sehr bemerkenswert, finde ich.