Die Juso setzt sich sehr pragmatisch für linke Anliegen ein. Zum Beispiel indem sie mit grossem Einsatz für ihre nationale Initiative gegen Nahrungsmittelspekulation sammeln. Solange sich Linke so gegeneinander ausspielen lassen, lachen sich diejenigen ins Fäustchen, die sich auf Kosten der Allgemeinheit bereichern.
Unter Frau Herzog wurde genau für jene Leute, die sie ansprechen zum Beispiel der Steuerfreibetrag erhöht. In Zukunft will die SP wieder dafür sorgen, dass auch für die von ihnen angesprochenen Gruppen genügend bezahlbarer Wohnraum entsteht. Wir setzen uns für bessere Kinderbetreuung ein usw. Man kann noch mehr machen, klar. Informieren Sie sich und wählen sie die SP-Kandidat/innen, die hier ein klares Profil haben. Und ich gehe immer noch gerne mit Ihnen ein Kaffee trinken, um mir genau anzuhören, was man verbessern müsste. Auch noch nach den Wahlen...
Vieles ist gut ja. Die SP hat in ihrem Wahlkampf aber immer darauf gepocht, dass man die Weichen jetzt richtig stellen muss, damit dies auch in Zukunft so sein wird und dass in Basel alle einen Platz finden. Und dass vom Erfolg der Stadt niemand bei seinem/ihren Wohnen, Arbeiten und Leben an den Rand gedrängt wird. Ich hoffe, die Botschaft ist bei den Wählenden besser angekommen als es hier den Anschein macht. Weil es halt doch ein Unterschied macht, ob rotgrün oder bürgerlich den Ton angeben.
Es ist wirklich nicht ganz verständlich, wie stur sich hier die Arbeitgeber zeigen. Die gewerkschaftliche Zustimmung zum freien Personenverkehr war gebunden an die Zusage zu "gleicher Lohn für gleiche Arbeit am gleichen Ort." Ein heisses Spiel, dass hier getrieben wird.
In einer grünliberalen Welt mag das so sein, Herr Linder. In der Realität sieht es etwas anders aus:
1. Die Grossverteiler zahlen heute 3800-3900 CHF Mindestlohn. Gegenüber 2700 CHF 1998. Damals startete die Mindestlohn-Kampagne des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes. Ohne Druck geht leider nicht viel, da muss ich PWD in einem gewissen Sinn recht geben.
2. Sie schreiben ja selbst, dass Menschen mit tiefen Löhnen ins Ausland einkaufen gehen. Wenn jetzt diese mehr verdienen, dann profitiert eben das lokale Gewerbe davon. Dann gehen die wieder mal hier zum Coiffeur die Haare schneiden, ein Kaffee im Restaurant trinken usw.
3. Gerechte Löhne sind keine Sozialtransfers. Dies gilt auch für grosse Modeketten und andere Detailisten, die tiefe Löhne zahlen und deren Eigentümer zu den Reichsten gehören.
Das Thema ist eigentlich mehr, dass sich die meisten Männer viel schneller eine Kandidatur zutrauen. Das heisst, dass man eher Frauen (aber auch Männer) machnmal dazu motivieren muss, sich zuzutrauen, dass die Herausforderungen meistern können, die ein solches Amt mit sich bringt. Es hat auf jeden Fall eine Menge guter Frauen auf der SP-Liste, die sehr motiviert sind. Neue und Bisherige. Immerhin stehen ein paar gute Grossrätinnen nicht mehr zur Wahl. Es gilt ein paar Grande Dame zu ersetzen.
Die Antwort auf Herr Hafner in diesem Bericht über die rotgrüne Basis am 1. Mai: http://www.drs1.ch/www/de/drs1/sendungen/regionaljournal-basel-baselland/2745.sh10222831.html