@ Maya Eldorado:
Ihr Kommentar sagt genau, was IST. Beizufügen wäre allenfalls nicht, dass Millionen Palästinensern seit Jahrzehnten jegliche Selbstbestimmungsrechte vorenthalten werden - es gehört in dasselbe Kapitel der angeblich so menschenrechtlich abgesicherten Politik des Westens. Die Gewalt, welche die israelische Armee gegen DIE Palästinenser dauernd anwendet, ist GEWALT, nicht "Recht" - diese Gewalt beruft sich ausdrücklich auf die bewusste Verletzung von Völkerrecht (UN-Resolutionen und Genfer Konventionen über Kriegsgefangene) durch Israel. Und geschützt wird dies nicht nur durch die USA, sondern auch durch Europa..
@ Grummel
Ich möchte Ihnen zu bedenken geben:
Vielleicht haben Sie sich in ihrem ersten Posting in diesem Strang hier etwas verrannt. Das kann passieren, ist mir auch schon etliche Male passiert.Kann passieren, wenn man nachdenkt, wenn man sieht, wie mit „Wahrheiten“, wie mit Menschen, wie mit Gerechtigkeitsansprüchen usw. zum Beispiel medial oder in der Politik umgegangen wird.
Aber:
Sie mögen es witzig finden, nebensätzlich auf indische Vergewaltigungsszenarien hinzuweisen. Wenn Sie dies aber in Form eines unterstellenden Witzes (also, ich frage „meinen Indien-Korrespondenten“) tun, machen Sie sich sprachlich durchaus gemein mit jenen Verharmlosern, aber auch mit jenen potentiellen Tätern, die es auch hier zu Lande überall gibt, Männer, Machos, „Normalos“ , welche etwa sagen: Nicht Vergewaltigung, sondern „Ver-Wohl-tigung“ und ähnliches sei doch Realität der „Weiber“.
Es missrät Ihnen ihr Ansatz, zynisch schreiben zu wollen. Sie geraten auf die Ebene derjenigen, die Ihnen laut Ihrer eigenen Bekundung total fremd seien, weil sie kein Macho sind. Warum dienern Sie sich sprachlich dann aber an dieses „Normalo“-Pack an ?
Versteh ich nicht.
@Grummel
Ihre Bemerkungen , die eine xenophobe und absichtsvoll verleumderisch getextete Verallgemeinerung darstellen, sind degoutant.
Was Sie hier produzieren, ist - wie auch bereits in ihren Bemerkungen zu den Demonstrationen in Frankreich zum Vorschein gebracht - billigste Klamaukpolemik. Und erst noch - ganz arschcool, nicht wahr, gaaaanz schlaumeierisch - anonym in die Welt gesetzt.
Das, mit Verlaub, ist nur eines: peinlich.
Im übrigen:
Da ich an dieser Manifestation teilgenommen und alle Reden gehört habe, weiss ich mindestens, was da gesagt wurde. Es wurde keineswegs unisono gesprochen. Gerade der Vizevorsitzende des Zentralrats der Juden, Lehrer, sparte nicht mit aus seiner Sicht offenen Worten an die Adresse aller Muslime. Besonders eindeutig war der Redeinhalt des neuen Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Müller. Da wurde nichts "verschwiegen", die Probleme mit migrantischen Jungs der dritten Generation wurden zuerst von Amian Mazyek an - und ausgesprochen. Es war, und das ist schon bemerkenswert, eine Mahnwache, zu welcher der Zentralrat der Muslime in Deutschland eingeladen hat. Geredet haben ausser dem Bundespräsidenten keine Politiker, sondern nur Religionsvertreter, was durchaus, für einmal, wohltuend war und von den vielen Menschen auf dem Platz ruhig und durchaus fröhlich gestimmt akzeptiert worden ist.
Wenn da irgend jemand in der Schweiz meint, die so genanntes Schutzklausel im Bereich der EU-Personenfreizügigkeit werde von den 28 EU-Staaten ausgerechnet gegenüber dem Nichtmitgliedsland Schweiz, und das erst noch bei nachgewiesenermassen keineswegs "schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen" (etwa à la Griechenland), sondern wegen eines politischen Entscheids dieses Nichtmitglieds, angewandt, unterliegt „man“ einem massiven Irrtum.
Vielmehr ist anzunehmen:
Das wird über kurz oder mittellang in einem ziemlichen Desaster enden - einem Desaster für die Schweiz.
Dass die EU in einer Krise steckt, ist offenkundig.
Nur:
Wenn man in der Schweiz mit alltäglichem SVP-Anti-EU-Gebell meint, die EU quasi auf "Schweizer Mass" reduzieren zu können, dann ist das nur eines : Größenwahn.
(Die Bilateralen, Herr Timm Meier, sind für die Schweizer Wirtschaft schlicht das
wichtigste, sogar so ziemlich das einmalige Exportlebenselexier. Ohne Export in die EU kann die Schweiz zwar fast alle Ausländer "heimschicken". Nur: Auswandern müssten dann mangels Arbeit in der Schweiz auch die meisten Schweizerinnen und Schweizer.
Ohne Bilaterale nämlich fällt alles dahin, auch das Freihandelsabkommen aus den Siebzigerjahren. Was meinen Sie denn, wie die EU, wie einzelne EU-Staaten auf die Kündigung der Bilateralen durch die Schweiz reagieren werden?
Sich einfach den wichtigtuerischen SVPlern à la Frehner unterordnen ?
Zur seit langer Zeit gepflegten Selbstüberschätzung und zum blocherschen Größenwahn, den seine Jünger in "Gottesdiensten" feiern, als sei Blocher "DIE" Schweiz, kommt ein Nichtwissen über Nachbarstaaten und deren Funktionsweise, die mit Ignoranz noch sanft umschrieben ist.
Man kann ob der arroganten Art, wie aus der Schweiz zum Teil auf die EU "herabgeschaut" wird, nur den Kopf schütteln).
Notwendig ist, dass sich die Region Nordwestschweiz (und auch die Region am Léman) organisatorisch vorsehen. Da braucht es dringend Professionalität; das heisst: Man muss als Regierung in dieser Region klare Ziele formulieren und diese so laut verkünden, dass "Bern" eben nicht einfach stillschweigend mit ein paar Beamtenbeschlüssen über existentielle Inetressen der Region hingetreten kann.
Es geht doch nicht an, dass "Bern" tut, als ob 70'000 Grenzgänger oder als ob Musiker, Künstler, als ob Menschen eine blosse politisch-diplomatische Verschiebemasse seien. Diese Nachbarn gehören seit Jahrhunderten zu Basel.
Bei diesem blocherschen Geschichtskitsch, dessen Analyse Kreis wunderbar formuliert hat, interessiert mich eigentlich nur, wer denn da als Ghostwriter tätig ist. Vielleicht der Herr Somm? Oder doch eher der Herr Mörgeli, der ja Medizinhistoriker war (oder gewesen ist). Oder schreibt da vielleicht der "Blocher-Prinzip", Blocher-TV-Stichwortgeber Ackeret, der nie ohne vorangestellten "Dr." auftritt, mit ? Würde mich nicht wegen des verworrenen und zugleich geglätteten Inhalts von Boches Geschichtsstunden interessieren, sondern weil ich gerne wissen würde, wer sich hinter Blocher als Satzlieferant versteckt.
Dieses "Volksverdikt" namens Einwanderungsbeschränkung - was ein viel zu "netter" Begriff ist, schaut man ins Konkrete, Alltägliche, welches sich nun breit zu machen beginnt - ist schlicht ein Fehler. Auch Volksverdikte können fehlerhaft sein, sie können auch in sich einen Fehler darstellen - wie diese 50,3 %, die bei einer Stimmbeteiligung von gerade mal 56, 57 % einen "Volks"-Entscheid ausgelöst haben, dessen Mehrheit gar nicht existiert, nimmt man den Begritff "Volk" einmal etwas genauer unter die Lupe: Das ergibt dann, Herr HJ Meier, folgendes: 28,45 % der Berechtigten, also der 100 %, also „des Volkes“, haben einen Entscheid herbeigeführt, unter dem schliesslich nicht ganz 100%, aber sicherlich die meisten Menschen in der Schweiz, die nicht gerade in Appenzell, in Gurtnellen, im Wäggital oder in Innerthal oder im Steuerschlupfparadiesdorf Wollerau wohnen, leiden werden – und sei es, dass die Spitalärzte fehlen, dass die Buschauffeure ausfallen, dass das Internet auf dem Dorf nicht mehr funktioniert....
Diese Basler Musikergeschichte ist selbstredend nur ein Anfang. Ein illustrativer zwar. Seine Genesis wird international sehr wohl beachtet und schadet der Schweiz enorm, weil er ein Biuld herstellt. Ein Bild, das bleiben wird: Unfreundliches Land, selbstgerechtes Land, ein reiches, aber abstossendes Land und so weiter. Das ist bereits im Gange. Die Bildgestaltung wird gerade am Beispiel der auszuweisenden Musiker vernichtende Charakterzüge darstellen. Vernichtende für den Ruf der Schweiz. Und dies zu Recht. Die Geschichte beinhaltet schon jetzt eine erkennbare Bürokratie, über die man sich nur schämen kann, wenn man ein wenig mehr als kleinbürgerliche Selbstgerechtigkeit im Kopf hat.
Nur: Das interessiert natürlich jene Minderheit, eben die 28, 45 % SVP-Jasager, nicht. Richtig.
Anderseits wird deren Minderheitsdiktat dazu führen, dass die Schweiz an den Rand europäischer Zivilisation gelangen wird, in kleinen Schritten. Aber diese Schrittchen sind bereits im Gange. Irgendwann geht es dann an jene Substanz, welche dem Land seinen Sinn rauben wird, nämlich um die sinnstiftende Metapher von der „Willensnation“.
Warum das so sein dürfte?
Weil Kultur, und zwar sowohl "Hochkultur"in einem Sinfonieorchester genau so wie Strassentheater, Jodlerklub genau so wie Experimentalmalerei, Kunstmuseumssammlungen genau so wie die Produktion von Lesestoff, Romane genau so wie Essay's, Filme genau so wie "einheimisches Fernsehen" auf den übernationalen Austausch angewiesen sind.
Jaja, auch der Jodlerklub gehört in diese Notwendigkeitsversammlung: Wenn nämlich niemand mehr da ist, der den Jodlern zuhören will, weil niemand mehr besuchsweise(als Touristen) in die Schweiz kommt, dann singt es sich bald nur noch vor leeren Stuhlreihen.Von den Einheimischen lebt gerade die kitschige "Heimatkultur" grad gar nicht. Da sind diese Kulturträger auf die Japaner, die Chinesen,. die Amis und auch,natürlich, die Deutschen angewiesen. Es existiert die Schweiz nicht nur in der Deutschschweiz. Kulturell gehört sie der deutschen Kultur genau so an wie der französischen. Nur als Beispiel sei das hier bemerkt.
Im Ernst: Wenn der in einer niedlichen Kleinheit aufgewachsene Geist des idyllischen Appenzell-Innerrhoden DIE Schweiz bestimmen soll, dann ist eine wüste Diktatur gegen Millionen Stadtbewohner angesagt.
Aber eben: Dank der Sprachverwilderung, welche die SVP seit Jahren betreibt, wird aus 28,45 % „das Volk“.
Und der Rest schweigt erschrocken?
Wirklich, das sehe ich wie s'chrötli: RASA ist dringend. Es gibt Fehlentscheidungen, die muss man sofort korrigieren, mit Argumenten, die geradezu auf der Strasse liegen.
Dass der bestehende Messeturm nach dem Warteck-Turm noch ein weiteres "Gschwisterli" erhalten soll, kann ja nicht wirklich Verwunderung auslösen. In Ermangelung von Fläche geht es halt in Basel vermehrt in die Höhe.
Dies auch, weil die Stadt Basel nicht fertig gebaut ist.
Wäre sie „fertig“, würde sie ein Museum. Indem eine gewisse Dynamik in ihr Aussehen hineingerät, kann sich in Basel unter Umständen auch eine Wandung hinsichtlich der gesamten Urbanität ergeben – oder die architektonische Sprache, die Ausdruck (also fertige Gebäude) findet, drückt bereits stattgefundenen Wandel aus.
Dass bei solchen Bauvolumen wie dem zweiten oder dritten Messeturm allein wegen des Kapitals, welches durch „Investoren“ für den Bau eingesetzt werden muss, kein „günstiger“ oder gar „billiger“ Wohnraum entsteht, ist klar.
Aber:
Für günstigen Wohnraum wird man dann, wenn man auf „Investoren“ aus dem heute geltenden globalisierten Renditeideologencamp angewiesen ist, keine finanziellen Mittel generieren können. Weder in Basel noch sonstwo in West- oder Nordeuropa.
Da braucht es einfach andere Finanzierungsmodelle. Unter anderem gesetzlich gelenkte, via Steuern (erhoben im Luxusbereich des Wohnungsangebots beispielsweise) mit bindender Verwendung etwa, via staatlicher (städtischer) Bodenvergabepolitik und via sozialverbindlicher Wohnraum-Trägerschaftsmodelle.
Man könnte, wenn man wolle, zum Beispiel in Berlin studieren, wie man solcherlei organisiert und politisch durchsetzt. Basel-Stadt besitzt als Rechtseigentümerin ziemlich viel Boden in den enggesetzten Grenzen des Stadtkantons. Daneben existiert als Großeigentümerin meines Wissens auch noch die Christoph-Merian-Stiftung.
Wenn man günstigen Wohnraum schaffen will, braucht es nebst Kapital auch Planung, die ein wenig weiter ausgerichtet ist als bloss auf ein paar Wohnungsbauten in einer Dekade.
Wenn ich mich nicht irre, mangelt es in Basel genau an dieser Planung.
Wenn eine Planung gemacht wird, wird sie sofort „gebodigt“, und zwar immer wieder mittels „unheiliger Allianzen“ zwischen den „Privaten“, die gar keinen günstigen Wohnraum herstellen wollen (damit die Stadt nicht Sozialausgaben an sich heranzieht...), und den angeblich sosehr um billigen Wohnraum Bemühten, die dann, wie kürzlich erlebt, von Aufstockungen und dergleichen reden und nicht bemerken, dass das Problem eine ganz andere, eine viel weitergehende Dimension hat.
Wieder ein dem Thema entsprechender Text, dessen Qualität auch darin besteht, dass er offen lässt, was eben offen ist.
Zwei Schwerpunkt verdienen besondere Aufmerksamkeit:
1. Die Nachrichten-Agenturen (und deren Besitzer beispielsweise)
2. "Was wir nicht wissen, ist ebenso wichtiger Bestandteil der Berichterstattung, wie das, was wir wissen. Und das sollten wir klar deklarieren". (Dies gilt auch für Lesende).
Vielen Dank für diesen Text.
Es ist sehr bezeichnend, dass "man" sich doch nicht in die Absichten, die man hegt und pflegt, gucken lassen will.
"Man". Schliesslich ist man "bürgerlich", das heisst CVP, FDP oder SVP. Vielleicht noch GLP und BDP. Viel Auswahl, aber keine Inhaltsangabe. Also leeres Tara-Gewicht (das heisst: inhaltsleer).
Wenn man dann als Wähler nur wüsste, was denn nun dieses "bürgerlich" konkret hergibt.
Kein Wunder, geht mehr als die Hälfte der Berechtigten nicht wählen. Beteiligung im Kanton Basel-Landschaft bei den letzten Landratswahlen 2011: 35,11 %
(!!!!)
Eine sehr lesenswerte Zusammenfassung.
Weit jenseits der gängigen Umfragevergabe, mit der man sich dann bestätigen lässt, dass man nicht glaubwürdig sei.
In diesem Zusammenhang ist der Hinweis auf ZAPP verdienstvoll. Auf den ersten Blick erscheinen sowohl der Artikel als auch die per Videobeträge vorgestellten Stellungnahmen von Journalisten aufklärend.
Das heisst, das Thema "Vertrauensverlust in die Medien" wird am Beispiel der Ukraine-Berichterstattung in deutschen Medien verhandelt und der durch eine Umfrage festgestellte massive Einbruch im Vertrauen der Öffentlichkeit in diese Berichterstattung dargestellt.
Nicht dargestellt wird die Berichterstattung selber.
Vielmehr wird im Videointerview mit Kai Gniffke, "erster Chefredakteur ARD Aktuell" die Nachrichtenlage als quasi objektiv und die Recherche darüber als "ausgeglichen" erklärt. Der Vertrauensverlust wird mit viel billigpsychologisierendem Hinweis auf die "Friedensgewöhnung" der Deutschen, welche deshalb die Geschehnisse in der Ukraine verdängen würden und nicht gegen Russland antreten wollen, erklärt.
Meiner Ansicht nach ist gerade dieses "Erklären" nachfragewürdig.
So zu tun, als ob die Ukraine-Nachrichten bei ARD und ZDF (zum Beispiel) immer oder hauptsächlich aus Recherche vor Ort beruhen würden, ist einfach falsch. Man hat vielleicht ein oder zwei Kamerateams in der Ukraine. Man hat, wenn es hoch kommt, ein Büro in Kiew, meistens aber hat man eigentlich in der Ukraine gar keine Korrespondenten, sondern macht die Nachrichtenfilme, sofern man sie selber macht, von Moskau aus. Viele Nachrichtenfilmsequenzen sind weder mit Quelle noch mit einer örtlichen Zuordnung versehen. In jüngster Vergangenheit haben ARD und ZDF sich – denke ich an Filmmaterial aus dem syrischen Bürgerkrieg – oft nicht gerade quellenkritisch verhalten.
Wohl mehr als die Hälfte der Ukraineberichterstattung aber besteht aus: Obama, Kerry, Merkel, Steinmeier, Fabius, Hollande, hie und da Putin und Lawrow, aus Poroschenko und eine Weile lang, aber das hat sich gelegt, aus Klitschko.
Dass Ende Februar 2014 in Kiew schlicht ein Staatsstreich stattgefunden hatte, bleibt seither ständig und nachgerade auffallend unerwähnt. Der Staatsstreich fand einen Tag, nachdem Steinmeier, Fabius und der polnische Aussenminister mit dem damals noch amtierenden - immerhin gewählten - Präsidenten Janukowych ein Abkommen über dessen vorzeitigen Rücktritt im Mai 2014 und die Bildung einer Übergangsregierung abgeschlossen hatten,, statt. Das ukrainische Parlament wurde gestürmt. Wer stürmte da voraus ?
Danach: Jene Parlamentarier, welche in Wahlen 2012 keine Mehrheit erhalten hatten, setzten dann per Parlamentsbeschluss den Präsidenten ab. Die Mehrheit hatten sie, weil zahlreiche Parlamentarier, welche gegen eine solche Massnahme gestimmt hätten, gar nicht erst an der Sitzung haben teilnehmen können.
Diese Geschichte wurde in vielen westlichen Medien einfach übergangen.
Anderseits:
Genau dieses Vorgehen erinnerte einfach viel zu stark an zahlreiche gleichgeartete Vorgänge während vieler Jahrzehnte in Lateinamerika (Brasilien, Argentinien gleich mehrmals, Chile, Nicaragua, Bolivien, Peru), als dass dazu nicht gewichtige Fragen über die Rolle der USA entstehen mussten.
Oder:
Wenn man hört, dass es in der Ukraine eine "Nationalgarde" gebe, welche in den Kämpfen in der Ostukraine mitmache, würde es schon interessieren, darüber mehr zu erfahrnem, um sich ein Bild machen zu können, das etwas mit der Realität zu tun hat. Aber darüber existiert: Schweigen.
Das ist nur ein Beispiel.
Die ganze Gasfrage mitsamt der Rolle von Frau Timoscheno darin ist eine andere, völlig unbehandelte.
Es gibt, über die Ukrainekrise hinaus, noch viele Beispiele mehr.
Man könnte etwa den sommerlichen Gazakrieg nennen, mit über 2000 getöteten Zivilpersonen in Gaza. Auch in diesem Zusammenhang wird in den westlichen Medien im allgemeinen sehr ungenau berichtet und äusserst parteiisch kommentiert.
Es sind viele Probleme, welche schliesslich eine Krise für die Glaubwürdigkeit der Medien in unseren Gegenden begründen. Es wäre verwunderlich, wenn es diese Krise nicht geben würde.
Sich mit der Frage der Nachrichtenqualität, was immer auch eine Frage der Quellengenauigkeit ist, auseinanderzusetzen und nicht so zu tun, als würde es die eine grosse Linie in der weltgeschichtlichen Gegenwart geben, die immer ganz genau erkennbar zwischen Gut und Böse scheidet, macht wohl zukünftig ernstzunehmenden Journalismus vor allem aus.
Das kann auch vor Ort wichtig sein: Etwa die Affäre um die Rolle einer Regierungsrates Reber, der eine Fachfrau erst einstellt und dann abserviert.
Anders gesagt: Genau hinschauen! Nicht falsche Rücksichtnahmen pflegen.
Dieses Stück Journalismus hier, also die Fragestellungen, die dann zum Artikel„Das Publikum weiss mehr als wir“ geführt haben, ist meiner Ansicht nach etwas vom besten, was ich seit vielen Jahren über „Medien“ gelesen habe.