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52 Beiträge: Artikel Kommentare
  • Somm bleibt bei der BaZ

    Es ist ja "hoch interessant", wie sich die angebliche Übernahme der NZZ-Chefredaktion durch Somm erledigt: Indem Somm mitteilt, er habe sich entschieden, bei der BaZ zu bleiben - mit dem Muster Verleger plus Chefredaktor, so wie Köppel bei der "Weltwoche". Wenn das nicht eine weithin gefakte Geschichte ist! Ich habe keinen Augenblick lang geglaubt, dass Somm als Chef bei der NZZ ernsthaft im Gespräch gewesen sein soll. Ich betone: Ernsthaft. Dazu ist die Redaktion der NZZ doch einfach viel zu stark. Das heisst: die Redaktionsmitglieder sind es gewohnt und sind es sich auch in ihrem Selbstverständnis quasi schuldig, selbständig zu denken und zu schreiben - innerhalb des Rahmens, den man bei Antritt einer NZZ-Redaktionsstelle kennen lernt und akzeptiert. Da kommt einer wie Somm, der so tut, als sei er mindestens der Stellvertreter des Heils an sich, ganz bestimmt nicht an. Dass die NZZ in einer Krise steckt, hat Gründe, welche ich bereits einmal genannt habe: Die Stellung als "Stimme in der Welt" ist aus verschiedenen Gründen, nicht zuletzt wegen der Marginalisierung der Schweiz an sich wegen deren Isolationalismustendenzen, hat die NZZ verloren. Dazu kommt das, was zur Zeit praktisch allen Printmedien passiert. Und schliesslich geht es um das NZZ-Aktionariat, welches mehr und mehr von auch idealistischen Investitionsgründen hin zu rerditeerwartenden Investitionen wechselt. Somm ist für solcherlei Herausforderungen ungeeignet - bei der NZZ. Ob er für das Überleben der BaZ geeignet ist ?

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  • Das Spiel der Populisten mit den «Ängsten der Bevölkerung»

    Lieber Grummel Dafür, dass Sie meinen, die entscheidende Kommunikation finde heute per Twitter statt, sind Sie aber schon höchst inkonsequent, weil Sie beispielsweise hier bei der TaWo eine Präsenz fast rund um die Uhr haben, dass ich mich schon gefragt habe, welche Multipersonalität wohl hinter ihrem Nickname stehen mag. Verstehen Sie mich bitte nicht etwa falsch: Ich sehe Ihre Einwürfe immer wieder als Anregung, genauer nachzudenken. Sie drängen – zum Bespiel mich –, genau zu argumentieren, genauer noch als es (ich es ) erst gewohnt war. Ich bin ein Leser von Lichtenberg und von Karl Kraus, den meiner Ansicht nach präzisesten Aphoristikern, welche die deutsche Sprache als ihre Sprache erkannt und benutzt haben. Und manchmal denke ich über einen Grummel-Satz: Wow! (Tschuldigung....) Ich denke, es passt, dass ich Ihnen dies hier mal mitteile: Sie schreiben in meinem Sprach- und Kommunikationsverständnis teilweise wirklich präzise Aphorismen. Denjenigen über das „Twittern“ allerdings zähle ich nicht dazu Nicht wahr, sogar der Papst (der mir sympathisch ist), twittert. Genauer: Der lässt twittern. Was ich damit sagen will: Eine der besten Artikel, die meiner Ansicht nach über politisch-soziale Kommunikation in der TagesWoche je erschienen sind, ist jener von Meury über die verdammte Pflicht der Politik, sich gefälligst mit unsereiner in den Medien, die heute eine Rolle spielen, auszutauschen. Das Twittern passt denen, die keine wirkliche Kommunikation wollen, natürlich viel besser als die ach so gewöhnlich gewordene Mail, als der Blog, als das, was man Argumentation nennt. Aber, lieber Grummel, ich nehme schon sehr „fest“ an, dass Sie das eh auch so sehen. Also dann weiter im heftigen Diskurs! Mit freundlichem Gruß Alois-Karl Hürlimann

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  • Aus für Chefredaktor Markus Spillmann

    Das "volle" Nachrichtengeschäft - Print, Online, Redaktionen mit Hintergrund und Unabhängigkeit -, was dann unter anderem auch zu Glaubwürdigkeit führt, lässt sich je länger je mehr nicht mehr im Gleichschritt von "national" und von „hoher Qualität“ bewältigen. Erinnert sei diesbezüglich an die journalistische Verarbeitung des Snowdon-Stoffes (Guardian, SPIEGEL, le monde, El País, NDR in gemeinsamer Verarbeitung) Zudem auch,weil sich die Technologien der Nachrichtenverbreitung derart verändert haben, dass "Zeitungen" in herkömmlicher Machart einfach nicht mehr genügend Resonanz finden. Resonanz: Abnehmer, Abos, Inserenten... Natürlich wäre - zum Beispiel im Fall der NZZ - genügend Geld im Land, um diese Zeitung quasi auf dem Qualitätslevel von ihresgleichen (SZ, FAZ, le Monde, NY-Times usw.) zu halten. Aber die Investoren wollen vermutlich, ganz dem neoliberalen Getue folgend, Rendite sehen. Das war mal anders. Es gab tatsächlich während Jahrzehnten "Investoren", welchen eine klar positionierte und durchaus umfassende Nachrichtenübermittlung wichtiger war als 15 bis 25 % Rendite im Vierteljahr! Tempi passati! Ein NZZ-Chefredaktor war über Jahrzehnte im 20. Jahrhundert eine der unübersehbaren Institutspositionen in der Schweiz. Der Weg hin zu einem NZZ-Chefposten ging über Korrespondententätigkeiten, vornehmlich (Bretscher, Luchsinger ) in Deutschland. Warum sich das geändert hat ? Es dürfte im weitesten Sinn mit "Geld" zu tun haben. Die Vermutung, dass es sich dabei auch darum handelt, dass sich dieses "Geld" nicht mehr verpflichtet fühlt, der Schweiz eine international wahrnehmbare, also eine supranationale Stimme zu verleihen, die sich zugleich auch mit der Umkehrung beschäftigt, nämlich der Schweiz Kenntnisse über „die Welt“ zu vermitteln, liegt nahe. Das macht den Geldmenschen der eindimensionale Schweizer per se namens Blocher vor. Lieber nationalistisch "Ordnung" schaffen, lieber den schweizerischen Sozialstaat frontal angehen und so tun, als sei man alleiniger Herr im eignen Haus, als den Schweizerinnen und Schweizern zu ermöglichen, als Abonnenten Stimmen aus der globalisierten Welt, zu der ihr Land gehört, zu vernehmen. Denn genau das hat die NZZ trotz vieler Krisen bisher geleistet - und das ist dass Verdienst von Spillmann und seinen Mitstreitern. Das heisst: Die dünnen Mitteilungen aus dem NZZ-Verwaltungsrat deuten nicht auf irgend eine momentane Verstimmung hin. Sie deuten vielmehr auf eine Verblocheriadisierung der NZZ-Geldsituation hin: Wenn Geld, dann für ein Produkt, welches zuvorderst Ideologie produziert!

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  • «Sie könnten ja Säure im Rucksack haben»

    @ Grummel Richtig, 1983. (Ich gehörte sogar zur Vorbereitungscrew damals). Brandt im Münster. Und Willy Ritschard, der den damaligen Regierugsrat Facklam im Münster mit "Falkland" begrüsste". Und ich erinnere mich, dass der korrupte Craxi, damals italienischer Ministerpräsident und angeblich Sozialist, 25 Minuten zu spät kam und, ausgeleuchtet und begleitet von TV-Kameras, sich in die erste Reihe drängte und den Gesang des Chores von Hausamann störte..

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  • «Sie könnten ja Säure im Rucksack haben»

    Liebe Leute, da seid Ihr nun also in Basel schlechterdings eingesperrt! Oder lese ich das falsch ? Da kommt also die Welt der Aussenminister und der Diplomaten einmal in hundert Jahren (das letzte Mal waren es die europäischen Sozialistenführer 1913, ein Jahr vor dem Beginn des 1. Weltkrieges) in Eure nette Stadt, und Ihr tut so, als würde Euch das Leben genommen.Mindestens die Freiheit! Oder die Freit, Fotos zu "schiessern", die man ansonsten nieaschiessen würde, auch wenn ansonsten irgendwelche Polizisten vor der Safferenzunft herumstehen würden (was, wie ich mich erinnern kann, hie und da der Fall war, früher, also bis vor etwa 8 Jahren, als ich solcherlei vor Ort erfahren konnte). Der Herr Graf hat ja nun seine Stammtischgeschichte. Und er kann sich als HELD feiern lassen. Nun, mein held ist er keineswegs. Wie ich auch die ganze Jammerei über diese Sicherheitsmassnahmen so was von provinziell finde! Wenn ich bedenke, wie jeder Mensch beispielsweise an Flughäfen überall weltweit inzwischen behandelt wird. Ruppig ist da beinahe schon eine Koseform.Aber solcherlei nimmt "man" stillschweigend hin. Ist ja für die eigene Sicherheit. Aber die Sicherheit von über 50 Aussenministern wird als "Zumutung", als "Einschränkung der Freiheit" und dergleichen mehr dargestellt. Graf´'sind anderer Grössenordnungen stimmen meiner Ansicht nach gar nicht, wenn es darum geht, über die OSZE-Konferenz zu berichten. (Als Obama in Berlin war, wurden unter anderem die Dohlendeckel im Umkreis mehrere 100 Meter abgesichert. Das nur nebenbei bemerkt. Natürlich kann man sich darüber echauffieren. Aber man stelle sich vor, es wäre dem Obama irgendwo in einer europäischen oder asiatischen Hauptstadt irgend ein Haar gekrümmt!)

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  • Schenker, Fetz und Jans wollen in Bundesbern weitermachen

    Da blüht sie aber heftig, die ziemlich verlogene Zeigefingerhinweismoral. Wer von andern das Essen von "hartem Brot" fordert, sollte mindestens nachweisen, dass er selber auf das Essen solchen Brotes angewiesen ist. Un d dann sollte er nachweisen, dass er die Leute, denen er vorwirft, kein hartes Brot zu essen, gewählt hat, weil sie vorgegeben hätten, sie würden hartes Brot essen... Wer so tut, als ob der Milliardär und seine Millionärsanhänger selbstverständlich jahrzehntelang die schweizerische Politik blockieren dürfen, weil das ja SVP und vom "Volk" ist, die bösen Sozis aber gefälligst gerade dann, wenn sie nach einem harten Lernprozess in die Lage gekommen sind, dem Milliardär und seiner ihm servil hörigen Millionärstruppe rechtzeitig entgegenzutreten, aus der Politik verschwinden sollen, sollte nicht vorgeben, ein enttäuschter Sozi-Wähler zu sein.. Was dann als Höhepunkt solcher "Kommentarkultur" ein Herr Buschweiler über Frauen in der Politik schreibt, ist meiner Ansicht nach weit ausserhalb jeglichen "bürgerlichen" Anstandes angesiedelt. Nur, das lernt man wieder einmal: Bürgerlich heisst: Hetzen, was es das Zeug hält. Typisch deutschschweizerisch. Und typisch für einen eklatanten Mangel an Wissen, Können und vor allem rechtzeitig gelebter Zivilcourage.

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  • Tram und Bus werden teurer, dafür wird der Fahrplan ausgebaut

    Hm... Da gibt es Probleme, die gibt es offenbar nur in Basel! Und die sind derart riesig, dass man sie unbedingt unter die Leute bringen muss. Dass man vielleicht mal 5 oder gar 7, ja, wer sagt's denn, 10 Minuten zu Fuss....Und dann muss man erst noch warten! Wo kommen wir denn hin, wenn nicht jedesmal das Tram oder der Bus einfährt, wenn ich an der Haltestelle stehe. Sofort. Warten ist unbaslerisch? Oder vielleicht unbürgerlich ? Ist ja eine rotgrüne Regierung. Der verdankt man das. Nicht wahr, Herr Buschweiler. Und dann erst noch den Anspruch erheben, mit dem Velo ins Tram zu kommen! Geeeehts noch!!!!

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  • Das sind die Gegner der OSZE

    Liebs Chrötli Natürlich sollen alle, die wollen, motzen. Das ist gesund und erleichtert. Es ist nicht der Akt der Demonstration, der mich stört. Mich stört der Titel der Demonstrationen: osze-angreifen. Ich frage mich fortgesetzt, was denn da angegriffen werden soll ? Mir kommt das vor wie die berüchtigten und vielgenannten "die Bilderberger", die angeblich hinter allem und jedem strecken. Vor allem hinter dem Kapitalismus und hinter der Nato, hinter dem schweizerischen Bundesrat genau so wie hinter Obama, von Kissinger oder dem alten Schmidt zu schweigen!!! Und so weiter. Nun ist es zur Abwechslung mal "die Osze". Jeder über-dogmatisierten Glaubensgemeinschaft ihre Teufelchen und ihre feindlich gesinnte Satansbrut! Nun, ich bin halt alt geworden und verstehe die Welt vielleicht gar nicht mehr...(im Ernst, aber noch nicht ganz im Ernst).

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  • Wegen der OSZE-Konferenz wird das Kleinbasel eingegittert

    @ Esther Es sei, schreiben Sie, keine Geschichte, wenn jahrelang Strassen und Trottoirs eingezäunt, abgesperrt und Läden durch solcherlei unzugänglich gemacht werden.Wenn dann aber für wohl etwa zweieinhalb Wochen wegen einer grossen Konferenz Sicherheitsmassnahmen ergriffen werden müssen, soll dies die Stadtbewohner – die, wie Sie ja auch, eigentlich nichts „gegen“ die OSZE haben – kein Minütchne lang belästigen. Weil nun ohne Zweifel bei so einam Großanlass gewisse Belästigungen der Nachbarn dazugehören, sind solch kurzfrustige Einschränkungen für Sie dann wohl eben eine „Geschichte“. Warum sind solche Absperrungen notwendig? Basel hat bekanntlicherweise keine „Bannmeile“ , wie das in vielen Hauptsädten der Welt der Fall ist und man – beispeilsweise auch in Genf – auf solche Grössenordnungen wie eine OSZE-Jahreskonferenz vorbereitet ist. Basel hat sich um die Durchführung dieser Konferenz beworben. Auch im Hinblick darauf, dass „Konferenzen“ jeglicher Art, professionell durchgeführt, eine Ressource für die wirtschaftliche Zukunft darstellen. Was denken Sie, ist mehr oder weniger alltäglich in vielen Quartieren, welche den Konferenz- und der Regierungszentralen in Berlin benachbart sind, los? Gar, wenn beispielsweise ein US- oder ein russischer Präsident oder sonstige Zelebritäten anreisen! Da wird jeder Dohlendeckel eingezäunt und bewacht. Da stehen Gitter sogar an Parkrändern. Und verschwinden dann halt wieder. Im Grunde genommen verraten Sie mit Ihrem Kommentar ziemlich klar, was Ihnen Anlass gibt, sich zu äussern: Die (Medien-)Geschichte! Ein wenig „böse“ gesagt: Da muss man dann doch dabei sein und seine Meinung kund tun, nicht wahr! Bei Dauerbelästigungen schweigt man, weil sie "keine Geschichte" abgeben, heisst: Niemand, auch nicht die BaZ oder das SVP-Parteisekretariat gehen gegen die Dauerbelästiger, welche oft genug dem Gewerbe angehören, vor. Aber wenn da zweieinhalb Wochen "Freiheitsentzug", für niemand Konkreten, aber von irgendwelchen Leuten so behauptet, ihm Raum stehen, dann muss man sich doch „frei äussern“ dürfen! Man muss so eine Geschichte (für Medien...genauer: für Leute, die gerne Skandal und Skandälchen „lesen“ oder „sehen“, am Laufen halten. Gibt ja sonst nichts, was aus Basel zu berichten wäre – ausser langweilige Communiqués von der OSZE-Konferenz, wo es beispielsweise um die Beendigung eines mörderischen Bürgerkrieges gehen könnte. (Zu Chrötli: Ihre Bemerkung betreffend Basler Polizeitaktik und Messe-Affinitäten kann ich sehr gut nachvollziehen. Aber das hat doch nichts mit der Sicherheit von Dutzenden Ausseministern aus der halben Welt zu tun! Das hat mit Dürr zu tun. Und damit ist das innerbaslerisch und sollte auch inenrbaslerisch behandelt und verarbeitet werden.)

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  • Zahlenwirrwarr um Ecopop – haben Sie noch den Durchblick?

    Lieber Herr Martens, Liebs Chrötli Frustration scheint auch mir sehr oft angebracht. Anders gesagt: das empfinde ich oft genau gleich wie Sie, Herr Martens. Immerhin: Es laden einige Plätze zum Gespräch ein über uns, über das Gemeinwohl, über den Gemeinsinn. Die TagesWoche bildet eine deutschsprachige Plattform oder, was mir besser gefällt: Einen Marktplatz, eine fast klassisch funktionierende Agora. Es treten dort erst einmal die Lautstarken an, die ihren Anhang inszenatorisch aufstellen und so tun, als bildeten er als Vorsprecher und sie, die Massen, als sein deklamatorisch schreiender , vielleicht auch mal rassistisch oder sonstwie rappender Chor als das Volk auf, diese komischerweise in Einzahl auftretende Größe. Blocher, Mörgeli, Rutz (den Herrn sollte man nicht unterschätzen) un d ein paar weitere Führerpersönlickeiten geben den Ton an und alle folgen gehorsam. Zuvorderst und sei vielen Jahren die „Arena“ des deutschweizerischen Fernsehens. Es ist völlig klar, dass Blocher und Co. Ohne die Arena niemals diese Wirkung erzielt hätten, die ihnen nun offensichtlich im Schoss liegt. Der grosse Blocher knallt mal kurz mit Zeige- und Mittelfinger, und schon rennen alle, zuvorderst jene, welche auf Einschaltquoten oder auch Auflagen schielen müssen. Soweit die „Lage“. Ich denke allerdings, man muss sich mit solcher Biederkeit nicht einfach abfinden. Auch wenn nur drei oder vier, manchmal zehn oder zwanzig Leute diskutieren, kontrovers, heterogen, was ihre Ansichten betrifft, aber eben diskutieren, ist das bereits Sand im Getriebe des Milliardärs. Und wenn die TagesWoche, wie ziemlich klar erkennbar ist, eine Art Zeitfenster zur Verfügung hat, in dem sie ausprobieren kann, was zu Diskussionen führt, ist das, denke ich, eine Chance. Das ist der Grund, weshalb ich mich manchmal „bemühe“. Die Chance ist da, die Leute bei der TagesWoche sind nicht weltfremd, aber auch nicht bis zum Geht-Nicht-Mehr ideologisiert, und ihre Interessen finden sowohl – und in erster Linie – in einem online-Raum wie auch in einem Printraum Ausdruck und hie und da zustimmende oder kritisierende, ärgerliche oder glücklich gestimmte Antworten. Was nun konkret der Zahlensalat der Ecopopisten betrifft: Der Unsinn muss als solcher benannt werden. Es ist allerdings bezeichnend, dass die TagesWoche seit einiger Zeit genau diesen Salat bespricht, während die NZZ, die hehre, bald dreihundertjährig unter diesem Namen erscheinende Erscheinung, es nicht fertig bringt, eine einfache mathematische Größe so zu erklären, dass sie dann a) richtig ist und b) auch erklärt ist. Darüber, lieber Herr Martens, liebes Chrötli, diskutieren wir. Einige, die nicht mitdiskutieren, lesen allerdings schon, was wir da diskutieren. Wer diskutiert, bewegt sich, was das Netz betrifft, in der Öffentlichkeit. Diese Öffentlichkeit ist nicht auf Komma und Punkt feststellbar. Aber sie existiert. Wenn unsereiner den Gang in diese Öffentlichkeit nicht unternehmen würde, fehlte genau das, was wir diskutieren wollen, was wir anmerken und was wir als – beispielsweise – gemeinwirtschaftliche Zielsetzung erklären wollen. Kürzlich wurde ich in einem Bus der Berliner Verkehrsgesellschaft BVG von einem Mann angesprochen, der mir in etwa sagte: Was Sie da über unsere Sau-S-Bahn geschrieben haben, stimmt. Auf meine rage, woher er mich denn erkennen würde, sagte er: Na, ich habe ihr Foto gesehen, irgendwo in einer Onlinezeitung. Und ich habe das gelesen, was Sie geschrieben haben. Na ja, ein kein bisschen „eitel“ war ich für einen Augenblick schon nicht sosehr über meinen Artikel als vielmehr darüber, dass ich manchmal in einer Onlinezeitung publizieren kann, die offensichtlich nicht nur lokal in Basel von Zeit uz Zeit gelesen wird.

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