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  • Zahlenwirrwarr um Ecopop – haben Sie noch den Durchblick?

    Es ist klar, dass man mit Statistiken immer so umgehen kann, wie es gerade passt. Wem auch immer es passt, es passt immer etwas. Gerade aus diesem Grund ist allerdings diese Initiative ziemlich bodenloser Unsinn. Erstens: Die "Bedürfnisse der Wirtschaft" lassen sich bekanntlicherweise in einem kapitalistischen System, auch wenn es sozialverträglich eingerichtet ist wie in der Schweiz oder in den meisten europäischen Staaten, nicht einfach auf mittelfristige Zeiten – zum Beispiel etwa 5-10 Jahre - planen. Dazu kommt: Die "schweizerische Wirtschaft" ist keineswegs bloss "schweizerisch". Die Zeiten , als man die Ökonomie noch „Nationalökonomie“ nannte, sind seit einiger Zeit vorbei. Das Finanzkapital – vonehmlich die so genannten "Player" in diesem zentral gewordenen völlig übernationalen Wirtschaftssektor, - schaut doch nicht auf irgendwelche nationalen Grenzen. Wenn man „der Wirtschaft“ mit verfassungsbestimmten oder gesetzlichen Vorschriften über das Pewrsonal, welches bei ihr arbeiten darf oder nicht, kommt, hat das schnurstracks Auswirkungen auf den Standort zahrleicher heute in der Schweiz stattfindenden wirtschaftlichen Tätigkeiten. Wenn Unternehmen in einem bestimmten Land nicht mehr genügend, eben auch punktgenau richtig, ausgebildete, Fachkräfte anstellen können, gehen sie halt in ein anderes Land. Die Schweizer Wirtschaft, auf die es für den Arbeitsplatz Schweiz ankommt, sowohl die „Weltspitzenvertreter“ wie Roche oder Niovartis als auch die mittleren, aber stark exportorientierten Unternehmen wie Spuhlers „Stadler“ sind aus vielen Gründen, nicht zuletzt aus solchen, die mit richtiger Qualifikation von Angestellten zu tun haben, auf einen freien Arbetsmarkt angewiesen. Das tönt erst einmal furchtbar: Arbeitsmarkt. Freier Arbetsmarkt. Nur: Ohne einen freien Arbeitsmarkt gibt es keine produktionsausgerichtete Forschung, keine nachhaltige Produkteentwicklung, keine Medikamente gegen Volkskranheiten usw. Es gibt sie dann, kombiniert mit der Produktion schon, allerdings dort, wo es deisen freien Markt halt gibt, etwa innerhalb der EU. Wenigstens den Unternehmer Spuhler sollte man diesbezüglich schon ernst nehmen. Aber: In der Schweiz ist das Bewusstsein, was man dank der Tatsache, dass man der Personenfreizügigkeit der EU in bilaterlaen Verträgen angeschlossen ist, nur sehr schwach , medial oft gar nicht ausgebildet. Die Ecopopisten wollen diese wirtschfatliche Verflechtung, von der alle Bewohner der Schweiz profitieren, total zerstören. Sie wollen vollenden, was Blocher den Schweizerinnen und Schweizern, welche ihm zu einem schönen Teil seit Jahren auf den Leim gekrochen sind, eingebrockt hat: Weg aus dieser Welt. Heim ins Reich von Vorgestern. Zweitens: Was heisst „10 %“ der schweizerischen Entwicklungshilfe, welche über die DEA`ZA abgewickelt wird, müsse für Geburtenregulierungserziehung in „Entwicklungsländern“ ausgegeben werden? Heisst das dann, gesetzlich erfasst, dass nur jene „Entwicklungsländer“ noch „Entwicklungshilfe“ aus der Schweitz erhalten, wenn sie Frauen zu Geburtenverzicht zwingen? Mitsamt statiatisachem Nachweis, dass man diesebzüglich erfolgreich verhindert hat ? Das ist aber, was Statistiken und Zahlen von Ecopop betrifft, nur ein Nebenaspekt. Er handelt von der Moral dieser Edelrassisten. Bezüglich der 10 % stellt sich aber natürlich sehr genau die Frage: Wovon 10 % ? Heutige Entwicklunsghilfe nennt sich nicht ohne Grund seit vielen Jahren „Entwicklungszusammenarbeit“. Sie ist im Verständnis der EU, der Schweiz, Norwegens ausdrücklich ncht mehr eine Brosamenvertsreuung unter den Tisch der Reichen. Die Entwicklungszusammenarbeit beruht auf konkreten Projekten, welche nicht bei der DEZA oder beim deutschen Etwicklungsministerium ausgedacht werden. Sie werden vor Ort, mit den Behörden vor Ort, mit Unternehmern vor Ort erarbeitet. Es sind Prozesse, nicht „Geberlaunen“, welche diese Zusammenarbeit aufbauen. Finanzierungen sind im Normalfall längst Mischfinanzierungen. Beteilgt sind vewrschiedene Staaten, entwickelte und andere, auch NGO's, auch konkretes einheimisches Unrternehemertum. Und da soll bei jedem Projekt mit DEZA.Beteiligung 10 % für Geburtenregelung, für Verhütung konkret, gebunden sein ? Es ist global gesehen einfach nur lächerlich, wenn die Schweiz diesbezüglich mit solcherlei Prozent- Servituten operieren würde. Wem solcherlei einfällt, der/die hat keine Ahung von Zusammenarbeit. Aber Ahnung muss man in diesen Verbalradikalenkreisen soweiso nicht haben, weil man schliesslich weiss, dass man „besser“ ist als der Rest der Welt: Die weisshäutigen Alpentalschweizer bestimmen, was die Welt ist und was sie braucht.

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  • Regierung will neue Rheinbrücke – für Velos

    Richtig, schaut mal ein wenig über Basel hinaus: Marseille. Bordeuax. Paris. Berlin. Kopenhagen. Malmö. Göteborg. Barcelona. und und und. Da muss man gar nichts erfinden und schon gar keine "Visionen" pflegen, sondern einfach nachmachen, was in unzähligen Städten - sogar in den USA - seit Jahren bestens funktioniert. Aber eben: Basels Verkehrsplaner pflegten bekanntlicherweise auch mehr als 40 Jahre die "Vision" eines autofreien Münsterplatzes. Anstatt Handlungen zu bedenken macht man in Visionen. Ei der Daus!

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  • Ukraine und Russland unterzeichnen Abkommen

    Interessant ist, dass "!die Ukraine" nun also plötzlich bezahlt. Bis vor wenigen Tagen wurde aus ukrainischen Regierungskreisen heraus behauptet, die Russen würden die Ukraine mit dem Gas "erpressen". Davon ist nun in den Nachrichten nichts mehr übrig geblieben. Vielmehr vernimmt man, dass die Ukraine 3,1 Milliarden Euro Schulden bei Gasprom hat. Die Frage stellt sich einfach: Wo ist denn das Geld geblieben, welches die ukrainischen Gasverbraucher, also die Bevölkerung, seit Jahren in die Kassen der Naftogaz (der ukrainischen Gasgesellschaft) einzahlen musste, um Gas für den Alltagsverbrauch zu bekommen? Wie auch in anderen Fragen zur Ukraine liest sich die Meldung über das Ende des "Gasstreites" zwischen Russland und der Ukraine, als ob eine Nachrichtenzentrale bestimmt, was da berichtet werden darf und was nicht. Da dürfte wohl eine Sprachregulierung herrschen, über die "man" nichts wissen darf. Bis vor wenigen Tagen wurde mittels dieser Sprachregulierung in den Medien Westeuropas mitgeteilt, die Russen verlangten von der Ukraine überhöhte Gaspreise. Was eine "Überhöhung" ist, kann man aber nur feststellen, wenn man Vergleiche hat. Also zum Beispiel den Vergleich mit dem Preis, den die deutschen Energieversorger etwa der Gasprom pro 1000 Kubikmeter Gas bezahlen müssen. Solche Vergleiche hat man nie zu lesen bekommen. Warum nicht ? Weil dann die "Überhöhung" des von der russischen Gasprom von der ukrainischen Naftogas geforderten Kubikmeterpreises gar nicht als überhöht erschienen wäre etwa ? Dass dieser Nebenkriegsschauplatz zwischen "Nato" und "Putin" also bloss Nato-resp. westliche Propaganda darstellt? Denn plötzlich ist heizte, dem letzten Amtstag des EU-Gaskommissars Oettinger in dieser Funktion, klar: Es gibt einen zumutbaren Gaspreis, den die Gasprom (Russland) von der Naftogaz (Ukraine) verlangt, nämlich erst einmal 378 Euro pro1000 Kubikmeter. Genau dieser Preis aber wurde in den westlichen Medien (ich beziehe mich auf SZ,WELT, SPIEGELonliner) noch vor wenigen Tagen als unisono "überhöht" bezeichnet. Ich denke, dass es sich da um etwas handelt, was ein paar Oligarchen zugute kommen wird und Staaten (u.a. die EU) ganz kurzfristig, etwa im Verlauf des ersten Halbjahres 2015 in kostspielige Unterstützungszahlung zwingen wird, ohne dass die Verursacher, eben die Oligarchen und die korrupte Politik in der Ukraine belangt werden. Es stellen sich betreffend der Ukraine-Bürgerkriegskrise einfach zu viele Fragen, als dass man da sich in unseren Breitengraden einfach mit dem Begriff "Putin!!!" einem billiges GUT-BÖSE-Schemabild hingeben darf.

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  • Auf unserem Weg nach Europa

    "Und eines ist einigermassen klar: Es wird keine institutionelle Konsolidierung und damit auch keine Erweiterung der Bilateralen (z.B. mit einem von der schweizerischen Elektrizitätswirtschaft gewünschten Stromabkommen) geben, solange der Umgang mit der Personenfreizügigkeit nicht geklärt ist." So ist es ohne Zweifel. Nur: Die Personenfreizügigkeit verhandelt man aus der Schweiz heraus nicht mit "Deutschland" oder mit "Belgien", auch nicht mit "Luxembourg" oder "Österreich", sondern mit der EU-Kommission. Das Ausgehandelte wir erst dann Vertragsrecht, wenn a) das EU-Parlament und b) die jeweiligen Staatsvertragsinstanzen sämtlicher 28 EU-Mitgliedstaaten zugestimmt haben. Kreis weist dabei, wenn auch indirekt, auf das Hauptproblem für die bevorstehenden Verhandlungen für irgendwelche Bilateralen hin: Die EU-Staaten, welche in komplizierten und teilweise für Bevölkerungen zwischenzeitlich opfervollen Schritten ihre Anpassungen an das EU-Recht, an die EU-Wirtschafts- und an die Finanzpolitik usw. entwickelt haben - und dies immer mittelfristig, das heisst über mehr als eine Wahlperiode hinweg - werden aus ihren sehr gut nachvollziehbaren Eigeninteressen heraus niemals zulassen, dass "die Schweiz" sich quasi als Profiteur aus dem zentralen EU-Recht namens Personenfreizügigkeit herausstellen kann. Da nutzt auch irgend eine freundliche Floskel eines gerade amtierenden deutschen Bundesinnenministers, aber auch Camerons gegenwärtige Wahlkampfsprache nichts. EU-Mitgliedsländer wie Italien, Portugal, Irland, Polen oder Slowenien und Slowakei werden jegliche Einschränkung der Personenfreizügigkeit ausgerechnet mit einem Nichtmitglied der EU, mit dem man deswegen bilaterale Verträge für alles und jedes aushandeln muss, in denen die Personenfreizügigkeit bisher als eine Conditio sine qua non aufgeführt ist, nicht zustimmen. Dasselbe gilt im übrigen auch für eine für Streitigkeiten zwischen Rechtsstaaten absolut notwendige Gerichtsbarkeit. Man sieht sofort: Die Blocher-SVP macht mit ihrer Initiativflut gegen eine irgendwie geartete „Öffnung“ der Schweiz vorerst – und dies selbstredend gewollt – massiv Stimmung gegen „die Schweiz“. Aus diesem Grund bewundere ich den Optimismus von Professor Kreis. Was seiner Analyse zudem mehr oder weniger fehlt: Die REAKTIONEN innerhalb der EU auf schweizerische Sonderwunschkaskaden. Man sollte nicht übersehen, dass der neue Kommissionspräsident Juncker eine ganz andere, eine im EU-Parlament viel breiter und auf absehbare Zeit hinaus aktiver unterstützte und abgestützte EU-Politik repräsentiert als sein Vorgänger. Genau dies verdankt die EU interessanterweise den EU-Feinden, welche es ins EU-Parlament geschafft haben. Nun ja, vielleicht schafft es die SVP tatsächlich, dass man in der Schweiz endlich erkennt, wes Geistes Kind sich da anheischt, die „direkte Demokratie“ mit Hilfe von Millionen eines Milliardärs ein für allemal zu missbrauchen und die Bevölkerung des Landes in eine auf mittlere Sicht das Alltagsleben, den Sozialstaat, den Bildungsstaat vernichtende Isolation zu zwingen. Ein Muster dafür kann man sehr wohl studieren, wenn man will: Die USA, das US-Justizministerium und die diversen Schweizerbanken, welche meinten, man käme ihnen nicht auf ihre Schliche! Einmal die Spur durch eine „fremde“ Staatsbehörde, durch für die Bankenschweiz sehr wohl „fremden Richtern“ aktiv aufgenommen dauerte es keine 5 Jahre, und das ganze „Bankgeheimnis“-Dogma, in der bürgerlich-politischen Schweiz jahrzehntelang als „die Schweiz“ missverstanden, ist einfach verschwunden.

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  • Auf unserem Weg nach Europa

    Es gibt durchaus noch andere Hoffnungsschimmer (für jene, die denken, die Schweiz müsste endlich voll der EU beitreten): Zum Beispiel die Schotten und die Katalanen. Oder auch die Basken. Denn was der Stratege von rechten Zürichseeufer für "die" Schweiz reklamiert, Souveränität, Unabhängigkeit usw., das wollen viele Schotten (immerhin 45 % der Abstimmenden) und sehr viele Katalanen auch - ABER im Rahmen der EU. Die EU gibt ihnen von ihnen aus gesehen den Rahmen, um gut und aufbauend existieren zu können, und nicht London oder Madrid. Sollten Die Engländer per Cameron-Abstimmungsversprechen aus der EU austreten, wird mit grösster Wahrscheinlichkeit die Schottlandfrage sofort wieder massiv in die politische Landschaft Großbritanniens platzen. Das heisst: Statt einer gloriosen EU-Verdrossenheitswelle könnte sich das Ganze für die gesamte SVP-Verwandtschaft (FPÖ,FN,UKIP usw.) als Hornberger Schiessen erweisen: Diese ganzen Rechtspopulisten sind selbstredend ausser in Ungarn nirgendwo in Europa mehrheitsfähig (übrigens, rein wahlpolitisch, auch in der Schweiz nicht. Und genau dies zeigt direkt auf das Versagen von FDP und CVP hin). Wie sich ja die Hoffnungen von Professor Kreis betreffend Schweiz-EU ebenfalls in Richtung eines Überdrusskippens bewegen. O, ich würde solcherlei wunderbar finden. Allerdings: Automatisch passiert sowas natürlich nicht. Man muss schon aufklären, aufklären und aufklären.

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  • SVP lanciert Initiative «Schweizer Recht geht fremdem Recht vor»

    «Die Schweiz braucht kein Völkerrecht und kein ausländisches Gericht, das uns sagt, wie wir die Rechte der Menschen zu schützen haben» Sollte dies wirklich, wie der sda-Artikel rein grammatikalisch vorgibt, ein wörtliches Zitat sein, dann ist festzustellen: Die SVP-Delegierten haben einem Redner zugestimmt, der die Verfassung der Schweiz nicht mehr gelten lassen will. Denn in der Bundesverfassung steht als Artikel 5: "Art. 5 Grundsätze rechtsstaatlichen Handelns 1 Grundlage und Schranke staatlichen Handelns ist das Recht. 2 Staatliches Handeln muss im öffentlichen Interesse liegen und verhältnismässig sein. 3 Staatliche Organe und Private handeln nach Treu und Glauben. 4 Bund und Kantone beachten das Völkerrecht." Es wäre an der Zeit, dass dem Treiben von Blocher und Co. endlich der rechtsstaatliche Einhalt geboten wird. Maurer müsste als Bundesrat zurücktreten, wenn er ohne Widerspruch zulässt, dass derjenige, welcher einen offensichtlich zentralen Parteiprogrammpunkt - und das ist diese Initiative gegen "das" Völkerrecht - mit dem Satz "die Schweiz braucht kein Völkerrecht..." einläutet. Da laut sda diese Rechtsabschaffungsinitiative "einstimmig" verabschiedet wurde, ist mindestens naheliegend, dass Maurer auch zugestimmt hat. Ein Bundesrat, der sich nicht an die Verfassung hält, verletzt seinen Amtseid. In einem Rechtsstaat, der das Recht hochhält (siehe Bundesverfassung Artikel 5, Absatz 1 und Absaatz 4), kann jemand, der vor aller Öffentlichkeit die Verfassung in einem wesentlichen Punkt, eben ihrem Artikel 5 verletzt, nicht Regierungsmitglied, also exekutiv handelnde Person im Namen des Rechtsstaates sein. Fest steht: Die Sätze, welche sda als wörtliche Zitate aus der SVP verbreitet, drücken eine massive Verletzung der Bundesverfassung aus. O, ich weiss natürlich längst, dass solcherlei in der politisch handelnden Schicht in der Schweiz allenfalls noch ein müdes Lächeln erzeugt. Darum habe ich auch geschfrieben: „...wäre an der Zeit...und „...müsste zurücktreten...“. Die meisten Politikerinnen und Politiker der meisten anderen Parteien in der Schweiz haben sich mit der Blocher-SVP arrangiert. Die meisten Medien ebenfalls. Recht ? Ist doch nicht wichtig. Bringt keine Stimmen. Bringt keine Einschaltquoten. Bringt nichts als Ärger. Also lässt man die Verfassungsverachter von der Blocher-SVP mitregieren, lässt sie das Recht Schritt für Schritt abschaffen und tut so, als könne man später dann schon irgendwann alles wieder ins Lot bringen. Und verteidigt eine „direkte Demokratie“, welche für Blocher so etwas wie der Weg zu einer „Mehrheit gegen das Recht“, also einer „Mehrheitsdiktatur“ abgibt, gefüttert von seinen Millionen. Was ist das für ein Land geworden?

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  • 205-Meter-Turm ist das grösste Projekt von Roche, aber nicht die grösste Investition

    Wenn Roche den Standort Basel langfristig ausbaut, bedeutet dies auch – nebst vielen anderen Aspekten -, dass der Kanton Basel-Stadt für die nächsten Jahrzehnte mit einem bedeutenden Steuerzahler rechnen kann. Das ist vielleicht nicht „viel“, es ist vermutlich auch Ausdruck von „materialistischer“ Denkweise. Aber unter anderem mit diesem „materialistischen“ Verhalten von Roche ist es möglich, dass in Basel eine chancengerechte Bildungspolitik finanziert werden kann (respektive könnte), dass in Basel eine weit über die Region hinaus tragende Kulturarbeit möglich ist, dass der Sozialstaat Basel-Stadt für schweizerische Verhältnisse vorbildlich funktioniert und so weiter. Dass die Pharmaindustrie viel Platz braucht, ist nicht nur in Basel offensichtlich, sondern überall, wo diese Industrie ihre Forschung betreibt(zum Beipsiel in Barlin sowohl in Adlershof als auch in Buch). Dass Roche ein Medikament für Chemotherapien entwickelt, welches gezielt direkt in Zellen wirkt und damit weniger Nebenwirkungen erzeugt, ist für jeden Menschen, der einmal eine Chemotherapie gehabt hat und dadurch zum Beispiel sein Weiterleben gesichert wurde (ich bin so ein Fall), sehr gut nachvollziehbar. Und es ist eine vernünftige Medikamentenentwicklungszielsetzung. Natürlich bin ich ein „Materialist“, wenn ich mich nicht einfach dem Tod hingebe, wenn dieser mal zwischendurch per Krebserkrankung anklopft. Nur: Man hat halt nur ein Leben, an dem viele Menschen, nicht alle, aber viele, wohl die meisten, hängen. Zudem: Nun hat der Kanton Basel-Stadt keinerlei Landreserven, wo ein Unternehmen wie Roche quasi in die Breite, dafür mit einer Traufhöhe wie in Magden oder in Flüh, bauen könnte. Man muss, ob man nun will oder nicht, in die Höhe gehen, wenn man in Basel bleiben will. Oder „Basel“ sagt: Wir verzichten auf euch. Geht doch nach Deutschland oder nach Frankreich, geht doch in den Kanton Aargau oder sonstwohin. Wir brauchen eure Steuern nicht. Dafür bleiben wir schön am Boden und machen den Münstertürmen keine Konkurrenz! Und wir schrumpfen uns klein und nett und irgendwann brauchen wir dann mangels Menschen, die hier wohnen, auch keine „Verdichtung“ mehr, und aller Dichtestress ist weg und und und. Wunderbar! Kurz: Ich bin ganz und gar der Meinung von Herrn Martens.

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  • Braungrüne Propaganda

    Lieber Herr Westdijk, über die direkte Demokratie auf Bundesebene in der Schweiz mit dem Verfassungsinitiativrecht, welches seit mehr als zwei Jahrzehnten von einem Milliardär und seiner servilen Entourage ins reine Herrenrecht, ins absolutistische "Mehrheitsrecht", in menschen- und völkerrechtliches Unrecht, in unrechtsstaatliche Bahnen genauer, gelenkt wird, denke ich genauso kritisch wie Sie. Nur: In einem guten Monat wird abgestimmt, über eine Initiative, welche rassistische und massiv xenophobe Elemente aufweist, die in der Verfassung eines Rechtsstaates nichts zu suchen haben. Es sind Allmachtsphantasien von Leuten, die meinen, sie hätten „DIE“ Lösung für alles und jedes, was mit Ökologie und mit Bevölkerungswachstum global sowie grad auch noch mit der Armut von rund 2 Milliarden Menschen zu tun hat. Das IST derart anmassend, dass eine Annahme dieser Initiative die Schweiz der totalen Lächerlichkeit, und zwar global, aussetzen würde. Ein nicht mehr ernst zu nehmendes, an wahnwitziger Überheblichkeit und völlig irrealer Eigenwahrnehmung leidendes „Volk“ würde da mit Reaktionen aus der Nachbraschaft und aus der ganzen Welt konfrontiert werden, an denen es nur zerbrechen könnte. Ich habe meinen Text über ein Video von Ecopop, welches mir mehrmals zugelinkt worden ist, nicht für den Milliardär, nicht für seine Anhänger und auch nicht für irgendwelche parteipolitischen Argumentationsleitfäden geschrieben. Ich denke aber, es gibt für Leute, welche sich getrauen, in ihrem Bekanntenkreis, in ihrer Umgebung zu einer Frage wie Ecopop Stellung zu nehmen, sich also zu outen, gegen diesen Irrsinn zu sein. Vielleicht können sie das eine oder andere Argument von denen, die ich aus dem Ecopopistentext herausgefiltert habe, gebrauchen. Ich hoffe auch, dass es mehr als nur einige gibt, die verstehen, was für die Schwewizerinnen und Schweizer in einem Monat auf dem Spiel steht.

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  • Die Stadt ist gebaut – vorerst, leider

    Einfach mal, um Begriffe zu klären: Metropole wird „man“ heute nicht mehr, indem man eine werden will. Die Metropolitanfunktion ergibt sich aus statistischen Daten. Zum Beispiel aus Zupendlerdaten, aus dem Verhältnis von Wohnbevölkerung zur Anzahl der Arbeitsplätze, aus der Steuerleistung der ansässigen Bevölkerung wie auch der ansässigen juristischen Personen und so weiter. Und sie ergibt sich aus diversen sozialen, bildungsbezogenen, kulturellen, gesundheitswirtrschaftsbezogenen, forschubngsbezogenen Strukturgrössen. Sind viele dieser nur oberflächlich genannten Daten in einer Stadt versammelt, ist sie metropolitan. Basel ist eindeutig eine Metropole. Auch wenn irgendwelche „Strömungen“, politische wie vereinsmeierische, religiöse wie „landsmannschaftliche“ erklären, man sei doch bescheiden und wolle gar keine Metropole sein, ist die Metropole halt trotzdem da. Auch wenn man - feinsinnig die realen Verhältnisse nicht berücksichtigt, sondenr bloss überasätdnige poilitische Grewnzen aus dem 19. Jahrzndert - konstatiert, dass Basel doch nicht einmal 200'000 Einwohner zähle, muss man endlich zur Kenntnis nehmern, dass Basel allein als schweizeirsche Stadt im engen Stadtgebiet mindestens 400'000 Einwohner zählt (Bezirk Arlesheim: 151'000, Pratteln und Augst: 17'000, Kaiseraugst und Rheinfelden: 20'000 und Dornach plus Flüh und angrenzende solothurnische Gemeinden rund 9000). Das Wachstum der Metroplitanregion Basel hat seit längerem ausserhalb des engen Stadtgrütels stattgefunden (unteres Fricktal zum Beispiel). Was völlig ausser Acht gelassen wird: Basel ist eine trinationale Metropole! Zusammen mit Lörrach, Weil am Rehion, Grenzach und badisch- Rheinfelden auf der deutschen und Saint Louis, Huningue und einige Gemeinden hinter dem Flughafen im Oberelsass kommt da ganz die Grössenordnungen an Einwohnern zusammen, welche Basel zu einer Stadt von rund 650'000 Einwhnern, also Grössenordnung Suttgart oder Genf und zu einer eindeutigen europäischen Metropole machen. Davon, denke ich, ist Meury ausgegangen. Zu Recht und sehr vernünftig. Weit weniger vernünftig handeln in Basel-Stadt jene Kreise, welche von der SVP über die Grünen bis hin zu einer Insitution namens „freiwillige Denkmalpflege“ oder der „Stadtbildkommission“ ständig und jeweils v oraussehbar automatisiert bei jeglicher Aert von projektion eioner Kleinteiligkeit das Wort reden und behaupten, damit sei „die Stadt“ gerettet. Das gipfelt dann immer wieder in Bekenntnissen wie jenem, dass man doch gar keine Metropole sein wolle, dass man sich „bescheiden müsse“ und dergleichen Unsinn mehr. Unsinn: Weil es mit den realen Gegebenheiten von heute nichts, mit romatisierender Denkfaulheit aber sehr viel zu tun hat.

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  • Kuba hilft an vorderster Front gegen die Seuche

    "Seit den 1960er-Jahren haben knapp 80'000 kubanische Mediziner in 39 afrikanischen Staaten geholfen. Mehr als 20'000 ausländische Studenten studieren Medizin auf Kuba. Darüber hinaus exportiert das Land medizinische Dienstleistungen in alle Welt. Mehr als 50’000 kubanische Ärzte und medizinisches Personal arbeiten derzeit in 66 Ländern weltweit, davon knapp die Hälfte in Venezuela." Zuerst einmal: Ohne ein wirklich fundiertes, alle Gesellschaftsschichten treffendes Bildungssystem wäre eine solche Arztausbildungsziffer niemals erreichbar. Und damit ist man dann sehr rasch bei dem, was man "Einbezug aller Daten bei einer Beurteilung" nennen kann: Seit Jahrzehnten wird diese humanitäre Großleistung eines kleinen Landest, welches zudem seit Jahrzehnten von den USA bis zum "geht-nicht-mehr" drangsaliert und, - man beachte!!! - mit Boykott überzogen wird, in den westlichen Medien verschwiegen. Es ist natürlich einfacher, die unbefriedigende Situation, was Meinungs-, was Pressefreiheit betrifft, in Kuba lautstark und am laufenden Band an den Pranger zu stellen als beispielsweise dringend notwendige medizinische Hilfe in Afrika oder in Ländern, welche der liebe Gott des Kapitals allenfalls als Ressourcenlieferanten entdeckt hat, nicht als Ort von menschlichem Leben, nicht als Ort von Überleben, zu organisieren. Solcherlei überlässt auch die angeblich so sorgenvoll in den Ebolaseuchenzug (es ist ja nicht der erste, obwohl alle Welt nun so tut, als sei dies alles ganz ganz neu) hineinschauende USA gerne dem kleinen und abgrundtief von bösen Sozialisten , erst noch aus einer Familie stammend, was das Führungspersonal betrifft, beherrschten Kuba. Man selber ist GUT. Kuba ist, abgesehen von eben dieser Ärztedichte, BÖSE. (Wobei man sich ja auch mal fragen könnte, weshalb denn Kuba unter den Castros soviel Wert auf medizinische Versorgung nicht nur der eignen Bevölkerung, absondern der halben armen Welt gelegt hat und nach wie vor legt. Und in der Lage ist, umgehend auf Notfälle reagieren zu können. Die Antwort schenkt man sich vor allem deswegen, weil sie dazu führen müsste, dass man die kubanische Situation differenzierter als nach dem US-Schema von gut oder bös beurteilen müsste).

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