MR
26 Beiträge: Artikel Kommentare
  • Der Spaghetti-Gott

    ... für diese Ergänzungen!

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  • Transparenz und Pornografie

    Wenn Han davon ausgeht, dass der eigentliche Gesprächspartner der rechnende Algorithmus im Hintergrund ist und nicht einmal ein virtueller Abklatsch eines richtigen Menschen in einem der sozialen Netzwerke, warum muss man sich denn Sorgen machen? AI (artificial intelligence) ist doch noch nicht so weit, dass der Mensch nicht mehr die genauen Fragen stellen muss, um an Information zu gelangen. Macht Han in "Transparenzgesellschaft" die Maschine nicht vielleicht intelligenter, als das sie es tatsächlich ist? Turing definiert künstliche Intelligenz so, dass wenn ein Mensch, der mit einer Maschine (oder einem anderen Menschen) kommuniziert, nicht mehr unterscheiden kann, ob er mit einem Menschen oder einer Maschine als Gesprächspartner zu tun hat, dass dies der Beweis für künstliche Intelligenz sei. Joseph Weizenbaum hat mit dem Programm ELIZA diese Aussage parodiert und schreibt: „Behinde ELIZA’s dialogue lies a fairly rudimentary keyword substitution algorithm that mostly parrots back the user’s responses (while trying to avoid repetition)“ (1960). Ein Gespräch zwischen Mensch und Computer könnte dann so aussehen: ELIZA: Hello, I am a computer program YOU: Are you? ELIZA: You're not really talking about me – are you? YOU: Can you help me? ELIZA: Does someone else believe I help you? YOU: I am thinking you might me able to help me! ELIZA: Do you wish I might be able to help you? YOU: Yes! Das erinnert an ein Gespräch mit Siri, nicht? Aber das nur nebenbei, denn ich frage mich wirklich wie viel man den Algorithmen und den Menschen, die diese Schreiben und denjenigen, die sie schliesslich benutzen (und dafür braucht es ja auch wieder Menschen) wirklich zutrauen kann und darf.

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  • Critical Web 2.0 Studies und die Botschaft der neuen Medien

    Ach ja, und was ich zum (Mit)Teilen noch sagen wollte: Immer mehr Menschen teilen ihren Besitz: Autos, Velos, Kleider, Häuser, Gärten (...) und vermutlich kommen immer noch neue Online-Dienste auf den Markt, die uns das Teilen a) ermöglichen und b) auch noch viel leichter machen. Vielleicht wurzelt – im Anschluss an den oben stehenden Kommentar – auch dieser Trend in der Familie: Noch lange bevor ich wusste was kaufen bedeutet, war mir klar was Teilen heisst. Gibt es bereits Studien, die sich mit dem (selbstlosen?) Teilen in sozialen Netzwerken auseinandersetzen und nicht „nur“ mit der Selbstoptimierung der Nutzer? Und auch hier frage ich mich wieder einmal, welches Phänomen zuerst da war: Gesellschaft oder Medium? Liegt es an der angespannten wirtschaftlichen Situation der vergangenen Jahre, dass unsere Bereitschaft zu teilen, auch bei wohlhabenden Menschen, verstärkt wurde? Oder an den Möglichkeiten, die uns das Internet bietet? Oder daran, dass Besitz zunehmend als Ballast empfunden wird, der unsere Mobilität und Flexibilität einschränkt?

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  • Critical Web 2.0 Studies und die Botschaft der neuen Medien

    @2cents: Ja, ich glaube auch, dass es Sinn macht liken (und damit Verbunden die Möglichkeit zu teilen, ohne direktes verlinken) als ein Belohnungssystem anzusehen. Wobei der Aspekt des „sharing“ dabei vielleicht sogar zentraler ist, als der des blossen „gefällt mir“ Drückens. Aber dazu unten mehr, denn auch Lovink beobachtet eine Verschiebung der Aufmerksamkeitsökonomie von der Suchgesteuerten Navigation, also dem Suchen nach interessanten Artikeln, zum selbstreferentiellen „geschlossenen Wohnen“ in den sozialen Medien. Wir kehren immer wieder auf FB zurück, verlassen das Zuhause also nur kurz und ungern, um einen geteilten Link oder empfohlenen Artikel zu überfliegen, um gleich danach wieder auf Facebook zurückzukehren, um diesen Link zu liken, seltener zu kommentieren. Die Frage, die sich mir stellt, ist allerdings nicht nur ob dieser knappe Austausch von Mikromeinungen tatsächlich ausreicht, um eine politische Diskussion zu führen, sondern eher: Ist Facebook, mein Zuhause, mein Privates, dafür denn wirklich der geeignete Ort? Und wenn wir diese Verschiebung der sozialen Netzwerke, von einem öffentlichen Platz zu einem privaten (schliesslich sind wir ja auf FB unter uns, am grossen Küchentisch mit Familie und Freunden), akzeptieren, wo wäre dann der öffentliche Ort, wo politische Diskussionen stattfinden können? Haben wir es tatsächlich mit einer Flucht ins Komödiantische zu tun, wie Manuel beschreibt, oder sind die sozialen Netzwerke nicht vielleicht der neue Ort der MeinungsBILDUNG? - Quasi das dynamische Zuhause (Familie oder WG), wo in der Küche auch erst einmal alles angesprochen, Positionen ausprobiert, Formulierungen geprobt und diskutiert werden können?

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  • Segen oder Versuchung: Die Kirche im Netz

    ... sind nicht die Zeit der Gewissensforschung und ev. die Zeit der Reue eher die Orte der Stille? Und kann dann nicht gerade deshalb der Akt des Erzählens, des (Mit)Teilens auch öffentlich stattfinden? Zumal ja auch die biblischen Texte zur Beichte nicht deutlich erkennen lassen, ob sie privat oder öffentlich abgenommen wurde. Es ist dann auch etwas voreilig zu sagen, dass Kirche und internet keine gute Gemeinschaft bilden, weil das Internet für die Kirche ein zu lärmiger Ort sei. Denn die Grundstruktur und -idee des Internets haben, wie Roberto Simanowski schreibt, ja wirklich auch religiöse Züge.

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  • Facebook: bleibt Hoffnung?

    https://www.tageswoche.ch/de/2012_40/leben/469385/diese-10-facebook-einstellungen-sollten-sie-anpassen.htm

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  • Vom digitalen Schatten zur Persönlichkeit

    Eine interessante Frage und Weiterführung des Gedankens. Wir werden also nicht zum gläsernen Menschen, sondern machen uns selber zu einem? Aber sind wir tatsächlich aktiv genug, um eine Revolution weiter vorantreiben zu können? Dies würde ja bedeuten, dass bewusst und gewollt keine Daten zurückgehalten würden. Bloss um „die Alten“ zu provozieren? Was meinen Sie mit „psychologischer Aufwertung“?

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  • X Media Lab in Basel: Euphorie 2.0, Kritik 1.0

    Lust gleich loszulegen? Die zweite Ausschreibung für Schweizer Videogames ist seit Juli online. Das Ziel des Wettberbs ist die Entwicklung von künstlerisch anspruchsvollen Schweizer Videospielen anzuregen. Mehr Infos gibts hier: http://www.gameculture.ch/2012/07/call-for-projects-swiss-games-20122013-is-on/

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  • What would Batman do?

    ... auf jeden Fall ein wichtiges Detail! Danke für den Hinweis. Und Entschuldigung. Zugleich, Herr Buess, freue ich mich, zu sehen, dass wir Sie zu den Mewi-Blog-Lesern zählen dürfen ;-).

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  • Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit

    Betrunkene Piraten als Kulturrevolution klingt wunderbar, leider in meinen Ohren auch utopisch. Warum? Weil es vermutlich bereits zu viel vorauseilende Gehorsam gibt bzw. in den Schulen momentan nicht revolutionärer Medienumgang gelehrt wird sondern – ein Blick auf ein beliebtes Lehrmittel in diesem Bereich ("Medienkompass" 1+2) bestätigt das – Schulen sich darum bemühen bei Kindern und Jugendlichen eine erhöhte Sensibilität im Umgang mit privater Information in Internet zu schaffen. Es wird ihnen beigebracht ganz bewusst nur "unverfängliche Informationen" über sich im Internet preiszugeben. Natürlich ist daran nichts auszusetzen. Wünschte man sich aber eine Kulturrevolution, eine globale Flucht aus der Selbstzensur, müsste auch im Bereich der Medienbildung erneutes dynamisches (um)Denken gefordert werden, was die Trennung von Öffentlichkeit und Privatheit angeht. Denn hier - so scheint es - wir der Prozesshaftigkeit und Komplexität dieser sozialen Entwicklung keine Rechnung getragen. Somit schliesse ich mich den Kommentaren vieler an, die hier ein neues Verständnis von Wissen und Bildung fordern. Eben genau weil, wie Flo schreibt, die Verantwortung der Rezipient alleine trägt. Ich bin aber zuversichtlich, dass auch in Schulen (und Lehrmitteln) die Grundlagen für ein kritisches Bewusstsein gegenüber den Gefahren, aber auch den Vorzügen des Internets, geschaffen werden können. Für alle Mewis: Es gibt übrigens im nächsten Semester ein Seminar, dass sich mit Medientheorie als Medienkompetenz befasst. Vielleicht diskutieren wir da gemeinsam weiter?

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