Lieber Herr Fischer
Man kann gerade in Basel linke Politik betrachten, ohne dass man dabei ins 19. Jahrhundert hineinstolpern muss. Linke Politik ist heute nicht mehr "Klassenkampf", sondern Bildung, Kulturförderung, Mobilität in öffentlichen Räumen, Stadtleben anstelle von reinem Krämerdasein .
Kurz:
Da existiert Vielfalt.
Das bedeutet nicht, dass es keine Probleme geben würde.
Es bedeutet nicht, dass man sich nicht mehr für den Ausbau - genauer zur Zeit: Für den Erhalt - des einigermassen funktionierenden Sozialstaates einsetzen muss. Gerade in Basel geschieht das alles ziemlich vorbildlich - im übrigen in der Schweiz auch sonst in nicht wenigen grösseren und mittleren Städten (Ich habe zufälligerweise den ziemlich bedeutenden Wahlerfolg der SP in der Stadt Luzern mitgekriegt).
Die SVP ist eine Klassenpartei. In ihr funktioniert der Bauernverband (mit Ablegern namentlich in der CVP), ein Teil jener Banquiervereinigung , welche den Schweizerischen Finanzplatz mit tausenden Arbeitsplätzen in der Welt der Rechststaaten obsolet gemacht hat. Natürlich bilden Teile des schweizerischen Gewerbes (keineswegs die innovativen, zukunftsorientierten KMU's, wenn ich mir diese Bemerkung erlauben darf)ein weiteres Rückgrat der SVP. Zusammengehalten und vor allem diktiert wird das Gebilde durch das Geld von Blocher, Auto-Frey und einigen weiteren Zuträgern sowie von den Ideologen namens Somm, Köppel, Mörgeli, Rutz, Zanetti usw. Am bieder-dümmlichen unteren Ende der SVP-Hierarchie tummeln sich dann Leute wie Wobmann und sein Egerkinger Komitee, neuerdings der A. Glarner oder eben Kämpfer.
Dieses Gebilde namens SVP ist dank dem vielen Geld von Blocher und Auto-Frey NOCH laut. (Oder genauer: VORlaut).
Vorausdenken allerdings, prospektiv, gesamtgesellschaftlich orientiert, das ist dieser Partei so ziemlich unmöglich.
Was nicht heisst, dass sie damit abserviert wäre. Es heisst vielmehr, dass die Schweiz der Gefahr einer Implosion ausgesetzt sein wird, wenn man der SVP nicht endlich zu widersprechen und sie zu isolieren beginnt.
Die Abstimmung über die Pensionskassenbeiträge an die Uni Basel ist schlicht nur eine Provokation der SVP BL gegen die (Bildungszugangs)- Zukunft des Kantons Basel-Landschaft (nicht gegenüber der Zukunft der Universität, auch nicht gegenüber BS, sondern allein gegenüber der Zukunft des eigenen Kantons).Wenn das die Mehrheit der BL-Stimmberechtigten nicht merkt, verdient sie sich diesen Herrn Kämpfer. Wenn die Mehrheit den dümmlichen Wichtigtuer Kämpfer endlich durchschaut und das Referendum nicht unterstützt, ist es vielleicht mit den Amtstagen dieses Hasardeurs und Besserwissers zu Ende.
Mit "der Linken" hat das alles schlicht und einfach nichts zu tun. Im übrigen auch nicht mit Politik, schon gar nicht mir verantwortlicher Politik.
Der letzter Satz im Artikel ist vielsagend:
"Wie hoch die Finanzspritze für den bürgerlichen Regierungswahlkampf ist, will Weber nicht offenlegen".
Das Tor zur (Selbst)-Bedienung jedenfalls ist dadurch erst einmal geöffnet. Selbstbedienung nach den Wahlen selbstredend.
(Siehe die Verhältnisse von "Sparen" und "Nichtsparen" im Bund nach den Wahlen 2015!).
@M.Seiler
Telefonieren per Handy hat nichts mit dem Bau oder dem Betrieb eines Flughafens zu tun. Es war nicht der Kanton BS , der Bund oder die französische Regierung, es waren französische und schweizerische Mobiltefonanbieter, die miteinander verhandelt haben. Und zwar um Dinge, welche sich auf französischen Hoheitsgebiet abspielen. Ich stelle mir grad vor, was für ein Geschrei in der Schweiz entstehen würde, wenn sich "Orange" oder Verwandte mit entsprechenden Ansinnen auf schweizerischem Hoheitsgebiet hervortun würden. "Landesverrat" wäre das Mindeste, von der einschlägigen Partei samt deren Presse ohne Zweifel lautstark herumgebrüllt würde.
Zudem: Vom EAP profitiert Basel von den drei beteiligten Stadtregionen mit weitem Abstand am meisten. Die Belastung mit Lärm (zum Beispiel) aber darf die nahe Flughafenregion selbstredend ohne Einschränkung mitauskosten.
Im übrigen stimmt es halt einfach, dass, wäre die Schweiz in der EU, das Problem mit den Roaminggebühren ab April 2017 endgültig vom Tisch wäre
Wäre die Schweiz EU-Mitglied...
Siehe :https://de.wikipedia.org/wiki/Roaming (scrollen bis Roaming EU
Man kann natürlich meinen, die Welt müsse die Schweiz bevorzugten (möglichst ohne jegliche Gegenleistung, schliesslich ist man "die Schweiz").Ganz einfach: Werch ein Illtum! (Jandl)
Wer so über Menschen in Not redet wie Glarner, mit dem redet man nicht mehr. Frau Sommaruga hat einfach richtig gehandelt: Mit Leuten, die so reden, wie Glarner redet, wie Mörgeli geredet hat, wie Köppel redet, kann man kein Gespräch führen. Also lässt man es einfach sein.Gemein sind da vor allem: Interviews, TV-Auftritte, Gratiszeitungsartikel.Wer denen Raum für ihre Hetze gibt, macht sich mitschuldig an dem, was daraus entstehen kann.
@ Roland Stucki
Vielen Dank für Ihre Bemerkungen über die Motzereien, welche die Kommentarseiten der TaWo mehr und mehr auffüllen.
Besonders peinlich erscheint mir die Art von Kommentierung im Stil des Totalitären. Da gibt es, zum Beispiel, im Gemäuer des neugebauten Rheinweges Ritzen, horizontale und vertikale.
Dass sich dort mit Sicherheit pflanzliches wie tierisches Leben entwickeln wird, weiss man, wenn man auch nur eine geringe Ahnung von Befruchtung, von Windablagerungen, von Wasserständen usw. hat, kurz: von Prozessen, welche man zum Beispiel als Photosynthese bezeichnet. Biodiversität und Photosynthese sind als Zusammenhang erkennbar. Dafür braucht es weder "einheimische" Steine - Frage: Was
ist das? - noch "alte Kräne" und so weiter. Ich finde es besonders interessant, dass jene, welche der "Natur" auf diesen Kommentarseiten das Wort reden, von sehr vielen Dingen, welche Natur und Umwelt ausmachen (Rheinschifffahrt zum
Was peter meier 1 schreibt, ist klar erkenntlich: Er plappert nach, was Köppel und die SVP-Schwätzer laufend in ihre kleingestrickte Welt setzen: Frau Sommaruga sei eine Klavierlehrerin. Und sie könne nicht verhandeln, weil sie - so Meier 1 - mit schönen braunen Kuhaugen für die Schweiz nichts erreichen könne.
Frage: Wer möchte, dass dieser peter Meier 1 für "die"Schweiz etwas erreichen dürfte? Könnte oder dürfte? Oder wer möchte, dass Köppel "für die Schweiz" etwas verhandeln würde ?
Ausser Leuten, die das Nichts und Wiedernichts, was sie zu bieten haben, nämlich peinlichste Rechthaberei und den Messiasglauben an einen wie Blocher - oder eben Köppel, vertraut kein vernünftiger Mensch, kein Mensch, der auch nur ein bisschen Ahnung von Lebensbedingungen hat, kein Mensch, der weiss, wie ökonomische und soziale Verhältnisse zusammenhängen diesem Schwätzerjüngling Köppel.
Sehr geehrter Herr Tanner
Hier ein Link (den Sie sich genau so rasch, wie ich es vermochte, selber hätten laden können):
https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/amtliches-bulletin/amtliches-bulletin-die-verhandlungen?SubjectId=37186
Wenn Sie behaupten, es sei hier in der TaWo "faktenfrei" berichtet worden, müssten Sie
diese Behauptung belegen. Sonst bliebe Ihre Behauptung faktenfrei. Denn Sie erklären ja, ohne auf Fakten aus dem Artikeltext einzutreten, der Bericht sei "faktenfrei" gewesen - obwohl es sich natürlich um eine sda -Meldung handelte, die ansonsten auch in den meisten online-Ausgaben schweizerischer Zeitungen zu finden ist.
Man muss das Geschwätz von Köppel meiner Ansicht nach im übrigen keineswegs höher hängen, als es hier vorgenommen wurde. Die Zusammenfassung der sda-Mitteilung jedenfalls wird dem, was Köppel geschwätzt und gehetzt hatte, sehr wohl auch inhaltlich gerecht. Denn mehr war inhaltlich eben nicht. Überzeugend Sie sich selber!
Wie bereits oben vermittelt hier:https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/amtliches-bulletin/amtliches-bulletin-die-verhandlungen?SubjectId=37186
Was die Stadtbeschreibung von Somm betrifft:
Für den Bahnhof ist die SBB zuständig. Sowohl in Basel SBB als auch in Zürich HB oder anderswo, etwa in Zürich-Örlikon...
Für den Bahnhofplatz in Zürich ist die Stadt Zürich zuständig, für den Centralbahnplatz in Basel der Kanton Basel-Stadt.
Der Zürcher Hauptbahnhof ist nun mal ein Zentralbahnhof der Schweiz, während Basel-SBB eher ein Eingangstor zur Schweiz (bahntechnisch verstanden) bedeutet, ähnlich wie Genf. Und zwischen den Bahnhöfen in Genf und in Basel besteht nun kaum ein Unterschied, ausser dass es in Basel viel mehr Bahnverkehr gibt als in Genf.
Basel steht gut da. Das schreibt auch Somm. Aber er mäkelt und mäkelt und findet die drei SP-Regierungsräte alt und verbraucht. Das ist sein Kommentatorenrecht, und weil er von Blocher bezahlt wird, muss er so schreiben, wie er geschrieben hat.
Wenn ich, seit Jahren von aussen betrachtend, auf die baselstädtischen Erneuerungen der letzten Jahre schaue, finde ich allerdings beeindruckende Innovationsschübe. Somm tut so, als existierten sie allesamt nicht. Oder, wenn sie existieren, als seien sie gegen den Willen von rotgrüner Regierungsmehrheit entstanden. Was nun einfach Unsinn ist.
Nun ja, kein "ShopVille"-unterirdisch lebendes Verwirrspiel. Dafür aber - wie auch in der seit vielen Wahlperioden mehrheitlich rotgrün regierten Stadt Zürich oder in der ebenfalls mehrheitlich rotgrün regierten Stadt Bern - was Somm natürlich nicht nennt, denn das würde ja seine Analyse über rotgrünes Biedermeier in Basel konterkarieren - urbane Entwicklungsrealität, welche nun wirklich dem Blocherismus frontal entgegensteht. Kein Wu7nder, dass die Bvlocherei in allen drei deutschschweizerischen Grossstädten nichts zu sagen hat ausser biedermeierlichem Unsinn.
Äusserlich ist Basel diesbezüglich seit vielen Jahren ein Experimentierfeld von architektonischer Stadtgestaltung, wie irgendwelche Städte auch mit zehnmal mehr Einwohnerschaft sie nicht einmal in kühnsten Träumen ...Und nun also dieser kurze Abschnitt des grenzüberschreitenden Rheinuferwegs.
Biedermeier wäre etwas ganz anderes. Wäre eben das grüne Weglein, wäre das eingefasste Blumenbeet und so weiter und es würde vor allem alles "verboten" sein, was dem Kleinbürgersinn nicht passt.
Basel ist anders. Richtig.
Und warum wohl?
Weil in Basel keine eindeutige Inländerromantik breitgeschlagen werden kann, da die Stadt das Zentrum, oder, wenn man so will, die Innenstadt einer Grossstadt ist, die zugleich einen Dreiländerverknüpfungspunkt darstellt. Eine Metropole, wie sie in Europa praktisch nur
dieses eine Mal so vorkommt.
Somm's Kommentar (und das richte ich @ Georg) lässt tief blicken: In die zur intellektuellen Peinlichkeit ausgeartete Abhängigkeit eines vermutlich durchaus begabten Journalisten in die ahistorische Biederkeit seines Zahlherrn Blocher.
Der Abschnitt des grenzüberschuetnden Rheinwegs erinnert mich an Strandgestaltungen von urbanen Qualitäten in meiner Wohlstadt Barcelona. Endlich KEIN Biedermeier, sondern Wege, die Bewegung ermöglichen, und zwar einen gemischten Bewegungsverkehr. Wunderbar.
Sehr geehrter Herr Tanner
Sie haben mich aufgefordert, mich über den Wahhabismus zu äussern. Genauer: Zu dazustellen, wie ich Toleranz gegenüber dem Wahhabismus begründen würde. Wie ich kurz mitgeteilt habe, befinde ich mich zur Zeit in einem Spital, um eine Krebsoperation zu verarbeiten. Deshalb habe ich nicht sofort Stellung zu Ihren Feststellungen beziehen können.
Gegenüber wahhabistischer Sektieterei bin ich keineswegs „tolerant“. Eine solche T0leranz erschliesst sich meiner Ansicht nach aus meinem Text nicht. Geschrieben habe ich:
„Schützen vor wem?
Vor zwei Jungs aus dem Einflussbereich eines wahhabitischen Sektenclubs?
Oder schützen vor der Religion namens Islam?
Oder schützen vor «den» Ausländern, den Andern, den «Kulturlosen»?“
Ich habe eine rhetorische Frage gestellt.
Am Schuss habe ich versucht darzustellen, wie das Vorkommnis in Therwil analysiert und „gelöst“ werde sollte (könnte, müsste).
Mit dem Wahhabismus ihres Katalogs hat das Vorkommnis in Therwil meiner Ansicht sehr wenig bis nichts zu tun. Wenn man hingeht und den Handlschlag an der Schule zum Kulturgut erhebt, dessen Verletzung die Nation Schweiz grundsätzlich verletze, betreibt man meiner Ansicht nach eine massive Übertreibung. Ich habe gefragt: Wozu soll eine solche Übertreibung gut sein?
Was Sie aufzählen, ist insofern interessant, weil das meiste „den Westen“ betrifft.
Die Wahhabistische Schutzmacht gilt als Verbündeter des Wesens, während Assad, Vater und Sohn, als die verkörperte Unterdrückung dargestellt wird. Derweil man genau weiss, dass die Assads eben keine Religionszwänge zugelassen haben. Dass es in Syrien unter den Assads laizistisch zu- und herging. All die Meiden und die Politik, die nun erklären, wie die Gleichberechtigung der Frauen, der Schwulen und so weiter durch den Wahhabismus verletzt würde – was im übrigen stimmt – haben, von sehr wenigen medialen Stimmen abgesehen (The Guardian beispielsweise) die so genannte „syrische Opposition“ als DIE Vertreter der syrischen Bevölkerung dargestellt und dabei vollständig übersehen, und zwar während einiger Jahre, was sich hinter diesem „Nationalrat“ so alles versteckt.
Sie schrieben von der wahhabistischen Schutzmacht Saudi-Arabien.
Genau darum geht es.
Solange „der Wesen“, und damit auch „die Schweiz“ dieser Schutzmacht alles an Waffen, Waffensystemen und so weiter liefern, was zu liefern ist, neuestes Militär- Zeug, solange diese „Schutzmacht“so hofiert wird (USA, Grossbritannien, Frankreich, die Schweiz – etwa die Grossbanken ), solange ist es für mich einfach nur peinlich, wenn man die Handschlagverweigerung von Therwil derart hochhängt – während man ansonsten als Staat, als Zeitung, als Wirtschaftsf¨hrer und so weiter vor den Saudis kuscht. Einem Regime, das zu den übelsten der Welt gehört. Kuschen heisst: Tolerieren. Et voilà