Piet Westdijk

Netzneutralität: ein einfaches aber auch schwieriges Wort. Wer bestimmt die Neutralität? Der freie Markt? Ein globales Übereinkommen, dass jeder alles bringen darf? Jeder Staat - etwa Nord-Korea, Türkei - darf bestimmen, was verboten wird? Ich glaube auch, dass diese Frage nur global also in den VN beantwortet werden kann. Eine Chance fürs Entstehen globaler Demokratie!!

PS: Mich interessiert die Türkei auch darum, weil es hier die frühesten christlichen Gemeinden gab (vor Mohammed!), und so auch historisch mit dem später christlichen Europa und ihren ethischen Werten verbunden ist.

Eine sehr differenzierte Beschreibung des heutigen Verhältnisses Türkei und Europa! Danke! Ich fände es gut, wenn Europa an die erwähnten Bedingungen zu EU-Beitritt festhalten würde. M.E. könnten die zahlreichen Türken in Europa inklusive Schweiz hier mithelfen, sich gruppieren und ihre Stimme in der Türkei laut werden lassen. Gibt es türkische Mitglieder der Community, die dazu etwas äußern könnten?

@Cesna: "Ethik ist mehr wert als Geld" ist ein schöner Satz, dem ich von Herzen zustimme. Ethik ist hierarchisch höher als Wirtschaftlichkeit. Die Realität ist aber anders. Gier bestimmt oft das Verhalten des einzelnen Menschen. Der Staat hat da den Auftrag, aufzupassen und zu intervenieren, wenn solches systematisch passiert - wünschte ich mir. Wünschen sich dies alle?

Ja, kann da mitreden. Als Ex-Ausländer habe ich wirkliche Fortschritte gemacht, als ich ins Jassen eingeweiht wurde. Ich entdeckte nämlich, dass viele Regeln dem holländischen Jass entsprechen und wir wirklich gar nicht so anders sind!!

Richtig! Es soll nie mehr "Schweizer" oder "Migrationsbetroffener" geschrieben werden, sondern einfach "Mensch, Person, Mann oder Frau"!! Alles andere ist Diskrimination.

Ich kann so langsam das Wort Ecopop nicht mehr lesen. Es übelt mich an! Der Ethiker hat hier recht. Ecopöppler sind entlarvt als bürgerliche Heimatschützler. Lehnen wir die Sache ab, mein Wahlzettel ist schon im Briefkasten..

Ich finde das Resultat der Tarifverhandlungen annehmbar und bedanke mich. Toll, wie wir über die Grenze gehen können und uns überall zu Hause fühlen!

Herr Schwob (Sie heissen natürlich anders, nehme ich mal an), ich danke Ihnen für diese sehr differenzierte Reaktion auf mein Schreiben. Es gibt natürlich hierauf auch wieder zu reagieren. Erstens gibt es Altersdepressionen, die heilbar sind, sogar welche ohne Behandlung von selber besser werden (als "self limiting desease"). Nichts wäre tragischer, wenn dann auf den Suizidwunsch eingegangen worden wäre. Es gibt natürlich aber auch die chronifizierten Altersdepressionen, welche auf nichts ansprechen oder auch die Menschen, die behandlungs- oder arztbedingt den Mut aufgeben, was noch schrecklicher ist (alles schon bei PatientInnen erlebt). Zweitens ziehe ich mir hier keinen Schuh an, sondern berichte von selbst erlebten Situationen. Ich bin mit Ihnen einverstanden, dass es eine Entscheidung des Betroffenen ist. Einmal hat mir eine solche Betroffene mir dies mitgeteilt, sich von mir verabschiedet und ich wusste, ich sehe sie zum letzten Mal, was sich Stunden danach bestätigte. Ich hatte aber gewusst, dass ich hier NICHT intervenieren darf. Ich möchte hier nicht auf die Gefühle eingehen, die diese Situation bei mir ausgelöst hat. Drittens verstehe ich Ihre letzte Überlegung, andere Leute als Ärztinnen für diese Aufgabe ausbilden zu lassen. Bei dieser Überlegung kommen Sie der Problematik näher, die vielleicht aber gar nicht zu lösen ist: Es ist der Betroffene selbst, der die Verantwortung trägt, der die Entscheidung aber nicht durchsetzen kann, weil er das was er mit dem Suizid (z.B. bei Lokführen) auslöst wieder nicht verantworten will. Für diese Zwickmühle den Arzt einsetzen, geht nicht. Andererseits wen aber sonst? Ärzte sind oft mit Entscheidungen zwischen Tod und Leben konfrontiert. Wir warten aber lieber bis sich quasi der Tod selber entscheidet, denn einfach das Mittel-geben widerspricht allem, was uns Arzt macht..

@de Pubol: Mussie Zerai macht doch vorbildliche Arbeit? An welche Grenze kommen SIE? Wir haben Unmengen an Ressourcen, wenn wir die richtigen Prioritäten setzen. Sie sollen nur kommen, die Mitmenschen aus Afrika. Wir haben noch viel zu lernen, glaube ich.