Wenn Roland Schimmelpfennig «Die Bacchen» neu dichtet, erwarte ich mehr als ein Mikrowellengericht. Ebenso, wenn Peter Licht den Menschenfeind neu lesen lässt. Aber urteilen kann man ja wirklich erst, wenn man die Resultate auf der Bühne gesehen haben wird.
Lieber Herr Meier2
Wir haben beide recht. Denn das mit den Subventionen an das SOB ist relativ kompliziert. Der Betriebsbeitrag (Subventionen und Pensionskasse) des Kantons Basel-Stadt beläuft sich auf 7,9 Millionen Franken. Dazu kommen 1,7 Millionen aus Baselland und 5,5 Millionen als Beitrag des Theater Basel, was die Gesamtbeitragssumme von rund 15 Millionen ergibt.
Jetzt können Sie mit Fug und Recht einwenden, dass der Beitrag des Theaters ebenfalls Kantonsbeiträge sind ...
... aber das wird dann schon etwas arg kompliziert.
@Andreas Kermann
Dass Basel einen vielleicht «toleranten Umgang mit den Kiffern» pflegt, mag sein, hat aber mit den Ausführungen zur vergleichsweise sicheren Stadt nur indirekt zu tun. Der im Artikel gezogene Vergleich mit den anderen grösseren Städten bezieht sich spezifisch auf die Widerhandlungen gegen die Bestimmungen des Strafgesetzbuchs, also auf Vermögensdelikte, Gewaltdelikte etc.
Die Delikte gegen das Betäubungsmittelgesetz sind in der Polizeilichen Kriminalkstatistik separat aufgeführt. Aber auch hier steht Basel mit «nur» 3253 Straftaten gut da. Bern, Genf, Lausanne und Zürich haben rund doppelt soviele Straftaten aufzuweisen.
Lieber Herr Egger
Aber ich rechne doch gar nicht (ausser bei den Dividenden im letzten Abschnitt), sondern schreibe, wie Sie richtig bemerkt haben nur ab. Und freue mich mit Ihnen darüber, dass Herr Schwan soviele Renten finanziert. Und tue das übrigens als Herr Spirgi.
Nein lieber Christoph Meury, ich teile die Meinung nicht, dass alle Kandidatinnen ohne Programm engetreten sind. Richtig ist, dass die SP(-Spitzenkandidatin) den Wahlkampf durch das opportunistische Wüthrich-Bashing in der Bîldungspolitik (letztlich zurecht) verspialt hat. Nicht richtig ist die Beurteilung des Kurses von Monica Gschwind im Agglokanton Baselland. Agglo ist der Inbegriff des Nein-Sagens zum staatspolitichen Prinzip der Solidarität. Nein, wir wollen keine Asylbewerber, nein, wir wollen keine Bildungskompatilbilität, Ja, wir sind uns selber genug als Trittbrettfahrer derjenigen, die die Lasten der gesellschftlichen Entwicklung zu tragen haben und für die kulturelle und wirtschaftliche Prosperität auch unserer Landschaft sorgen.
Gschwind ist der Inbegriff für eine ichbezogene Agglo-Mittelschicht, der die Sicherung des Parkplatzes daheim wichtig ist und alles andere egal, solange der Verkehr durch die Stadt ins währungsgünstige Weil am Rhein frei fliessen kann. Sie ist die Anwältin einer Zweitwagengesellschaft, von freier SUV-Fahrt (die ja durchaus ihren Vortteil hat, weil die Baselbieter Strassen, die man nicht anständig unterhalten kann, verlöchern). Rund um uns herum die Sintflut, das tröstet uns, wenn uns selber das Wasser bereits zum Halse steht.
(Nur) 33 Prozent haben gewählt. Die anderen zwei Drittel waren vielleicht mit Gartenarbeiten, mit Autowaschen beschäftigt, im Drummeli oder in den Sportferien, sind zu dumm dafür oder aber vertrauen nach wie vor darauf, dass die prosperierende Stadt doch sehr viel wichtiger für das Gedeihen des Baselbiets ist, als die eigenen Leute.
Das Schlimme daran ist: Es ist so, wie es zu befürchten war.
Es gibt aber durchaus auch lohnenswerte Auftritte. Die Fasnacht dauert ja auch drei Tage und nicht alles ist gut, was man zu sehen und zu hören bekommt.
Im Rahmen der Diskussionen um ein Kulturgütertransfergesetz war tatsächlich von einem Ausfuhrverbot auch für private Kulturgüter die Rede. Das war der Grund, warum Rudolf Staechelin die Sammlung bereits 1997 aus Basel abzog und sie in einem texanischen Museum unterbrachte. Bevor er die Werke wieder zurückbrachte, installierte er einen Family trust nach US-Recht, der ihm die volle Verfügungsfreiheit auf seine Werke garantierte, die er nun nutzte.
Wer ist denn dieser «Otto Normalverbraucher», der nun zum grossen Opfer der Sparrunde heraufbeschworen wird? Der Oberlehrer mit Wohnsitz im Baselbiet (in Birsfelden vielleicht?), der dort seine Steuern zahlt, nun aber auf seinen reservierten Krippenplatz in Basel und allenfalls auf ein Dienstaltersgeschenk verzichten, seinen wöchentlichen Ausflug in die Skulpturhalle streichen muss und sich nachts nicht mehr auf dem Kannenfeld-Polizeiposten über eine Parkbusse beschweren kann?
Natürlich sind Ausgabenkürzungen fast immer schmerzlich – auch, wenn es in vielen Fällen lediglich um Besitzstandswahrung auf relativ hohem Niveau geht. Dass der Bundesrat 2008 die unsägliche Unternehmenssteuerreform II am Volk vorbeigemogelt hat (das der Vorlage letztlich zugestimmt hat), ist höchst ärgerlich. Wer nun aber von der Regierung verlangt, zum Beispiel die Unternehmens- und Kapitalgewinnsteuern wieder zu erhöhen, macht die Rechnung ohne den bürgerlich dominierten Grossen Rat.
Der Spruch ist abgeschmackt, aber leider zutreffend: Politik ist die Kunst des Möglichen. Soll man nun den Kanton ins strukturelle Defizit laufen lassen, wie dies im Baselbiet geschehen ist? Die Ratslinke kann (und sollte wohl) natürlich versuchen, zum Beispiel die Reduktion der Dividendenbesteuerung, die die bürgerliche Mehrheit im Parlament 2009 durchgeboxt hat, wieder rückgängig zu machen. Aber vielleicht sollte sie damit besser bis nach den nächsten Wahlen warten.
In früheren Sparrunden wurde der Hebel proportional jeweils am stärksten bei den Kulturausgaben angesetzt. Auf das hat der Regierungsrat nun verzichtet und die Kürzungsmassnahmen – jawohl kollegial und zum Teil mit Zahlen beziehungsweise Budgetposten jonglierend – gleichmässig verteilt.